Kronberg (kb)– Was verbindet das rheinische Universum mit Heinz-Erhardt und den Lügen aus Politik, Wirtschaft und Medien? All das sind im März Themen der Reihe „Kabarett im Kino“, ein Gemeinschaftsprojekt des Kronberger Kulturkreises in Zusammenarbeit mit den Kronberger Lichtspielen. Bereits am 8. März zieht Konrad Beikircher Bilanz seiner 57 Jahre Leben im rheinischen Universum. Es gibt nur noch wenige Restkarten.
Wer sind eigentlich die Aliens: die Imis oder die Einheimischen? Im rätselhaftesten aller Universen ist vieles anders: die Sprache, der Karneval, die Kirche, die Politik, die Wirtschaften, das Essen, die Krankenhäuser und so weiter. Beikircher erzählt und weiß, wovon er spricht. Die Schrecken des ersten Kontakts, die Entdeckung der Ähnlichkeiten mit Italien, das Glück des Voyeurs beim Eintauchen in die fremde Welt, die Schale-für-Schale-Durchdringung der rheinischen Zwiebel, die beglückende Erfahrung rheinisch-heiteren Seins. Der Weg in dieses rheinische Zuhause-Sein-Gefühl ist gepflastert mit Geschichten, Wahrheiten, Halbwahrheiten und wunderbaren Menschen, wie sie schon die Bläck Fööß besungen haben: „Mutzebuckel, Avjebrühte, Drecksack un Filou …“. Das Programm ist damit sozusagen ein „kleines rheinisches Testament“ – und dat janz ohne Notar!
Am 22. März gibt’s „Noch‘n Gedicht!“, den großen Heinz Erhardt-Abend.
Wenn der Komiker Hans-Joachim Heist den großen Komiker Heinz Erhardt imitiert, dann erweist er ihm ganz offen seine Reverenz – und das Publikum ist hin: Wie er die Pointen setzt, wie er sich an die Brille greift, ganz wie der Meister! Das volle Gesicht, das spärliche Haar: Die physiognomische Ähnlichkeit ist erstaunlich. Wenn Heist die Hornbrille aufsetzt, schlüpft er in die Rolle des Königs der Kalauer und bietet einen Querschnitt durch Erhardts schönste Reime und Wortspielereien: Heist als das lebende große Heinz-Erhardt-Buch.
Zum Abschluss dieses Frühjahrs, kurz vor Ostern, am 29. März beleuchtet der Gelsenkirchener Hirnschrittmacher des deutschen Kabaretts HG Butzko mit „ach ja“ noch mal alle Lügen, Vertuschungen und falschen Versprechungen der letzten 25 Jahre aus Politik, Wirtschaft und Medien. Also nicht alle. Dann würde das Programm vier Tage dauern. Wer kennt nicht den Spruch: „Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geliehen“? Aber mal ehrlich: Damit war doch nicht gemeint, dass die Blagen das ernst nehmen, die Leihgabe zurückfordern – und bloß, weil wir über unsere Verhältnisse gelebt haben, keinen Kredit mehr gewähren.
Da stellt sich doch die Frage: Wie konnte es nur so weit kommen? Und weil HG Butzko vor 25 Jahren anfing, Kabarett zu machen, wagt er jetzt einen Blick in die Mahnbescheide des letzten Vierteljahrhunderts – und da zeigt sich: Es ist an der Zeit, Bilanz zu ziehen und abzurechnen mit den Tricksern und Täuschern, den Blinden und Blendern, den Gewählten und Wählern, den Metzgern und Kälbern.
Beginn der Kabarettabende ist jeweils um 20 Uhr, Einlass ab 19.30 Uhr. Platzarten gibt es online unter www.kronberger-kulturkreis.de oder direkt in den Kronberger Lichtspielen.
Hans-Joachim Heist
HG Butzko Fotos: privat