Erlös für „Kunst am Bau“ übertrifft alle Erwartungen

Zum von Omary Chenga aus Tansania entworfenen Bild: Suprematismus (von altlateinisch supremus, „der Höchste“) ist eine Stilrichtung der Moderne der bildenden Kunst, mit Verwandtschaft zum Futurismus und Konstruktivismus. Sie entstand in Russland und hatte von 1913 bis zum Beginn der 1930er Jahre Geltung. Foto: privat

Kronberg – Wie berichtet soll durch eine großzügige Weinspende vom Weingut Kron aus Worms das Kronberger Tansania Projekt „Gesundheitszentrum Lekrumuni“ von afrikanischen Künstlern durch „Kunst am Bau“ stilgerecht gestaltet werden. Nunmehr liegt das Ergebnis dieser Weinspende für einen besonderen Zweck im Distrikt Sieha vor und übertrifft alle Erwartungen. Der Erlös des Weißburgunders mit einem afrikanisch gestalteten Flaschenetikett des Künstlers Omari Chengaenga aus Bagamoyo erbrachte nach Aussage von Max-Werner Kahl einen stattlichen vierstelligen Euro Betrag. „Das hilft diesen jungen Künstlern, ihren Lebensunterhalt zu sichern und die künstlerische Begabung und weitere Entwicklung zu fördern. Dafür allen Unterstützern ganz herzlichen Dank!“, so Kahl. Der Architekt plant und fördert seit über 20 Jahren ehrenamtlich für die Heilig-Geist-Schwestern in Sanya Juu und die Frauengemeinschaft in Himo, Tansania, unterschiedliche Bauprojekte. Wie geht es weiter? Die Künstler um Siegfried Jordan und Omari Chenga haben sich laut Kahl zwischenzeitlich um qualitativ hochwertige Farben gekümmert, die in den nächsten Wochen aus Deutschland kommend nach Sanya Juu befördert werden. Die spannenden Entwurfsideen der Künstler werden mit dem Kronberger Architekten, den Heilig Geist Schwestern aus Mammolshain und dem Benediktiner Pater und Künstler Polykarp Uehnlein nahezu wöchentlich per WhatsApp entwickelt und besprochen.

Pater Polykarp Uehnlein studierte in den 60er Jahren an der Frankfurter Städelschule und gestaltete, sehr erfolgreich, circa 50 Kirchen und Gebäude in ganz Tansania. Der auf dem Weinetikett dargestellte afrikanische Kunst- entwurf soll Grundlage für die Außengestaltung der unterschiedlichen Gesundheitsgebäude im Massailand werden.

Die Malerei in Tansania ist relativ jung. Kunst genießt eine wichtige gesellschaftliche Stellung und ist Ausdruck der jeweiligen Kultur, des Brauchtums und traditionellen Handwerks. „Ich wünsche mir mit diesem Kronberger Kunstprojekt, dass für die dortigen Menschen etwas Authentisches getreu der Tradition Afrikas entstehen möge. Das Kunstwerk soll nicht von fremden Einflüssen unterwandert werden und Raum bieten, Ängste und Ressentiments, Träume, Hoffnungen und Ideen auszudrücken“, erklärt Kahl weiter. „Kunst am Bau“ sei in Deutschland seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil öffentlicher Bauprojekte. Die neue Kulturstaatsministerin spreche sogar davon, dass Kultur systemrelevant und ein Grundnahrungsmittel der Menschen sei. „Warum nicht auch für Afrika ?“, fragt Kahl abschließend.



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