FDP: Fahrräder am Bahnhof trocken und sicher abstellen

Fahrradabstellanlage der Firma Kienzler im Schwarzwald Foto: privat

Kronberg. – Radfahren erlebt zur Zeit einen enormen Aufschwung und ist in unserer Region regelrecht zum Freizeitsport geworden. Die Kronberger Hügel haben ihre abschreckende Wirkung verloren, seit es diese E-Bikes gibt. Sogar rüstige Ältere rühmen sie begeistert als großen Gewinn an Lebensqualität. Die Liberalen möchten daher dem Fahrrad endlich auch in Kronberg zum Durchbruch verhelfen. Dazu hatten sie kürzlich einen detaillierten Plan für ein weitgehend autofreies Radwegenetz vorgestellt. „Außer beim Freizeitradeln erweist sich das Fahrrad im innerstädtischen Verkehr nämlich als optimales Vehikel und taugt ideal für die Fahrt zum Arzt, zu Freunden und zum Einkaufen und zwar ohne Parkplatzsuche“, weiß Herbert Luchting, zuständig bei den Liberalen für das Thema Verkehr. „Jetzt sollten im Stadtgebiet allerdings endlich Fahrrad-Bügel/Ständer aufgestellt werden, damit abgestellte Räder nicht den Fußgängern in die Quere kommen“, findet er. „Als nächstes möchten wir die Voraussetzungen dafür schaffen lassen, dass Pendler aufs Auto verzichten, weil ihnen der Weg zur S-Bahn per Fahrrad schmackhaft gemacht wird.“ Haupthindernis sei bisher das Unbehagen, sein Fahrrad irgendwie am Bahnhof abstellen zu müssen. Luchting möchte die Stadt dazu bringen, die ca. drei bis vier Jahre Bauzeit bis zur Fertigstellung des Bahnhofumfeldes (wo ja auch eine Fahrradstation geplant ist) zu nutzen und schon jetzt einen solchen Bike-Port auf dem Park-&-Ride-Parkplatz aufstellen zu lassen. „Damit könnte man ab sofort zig neue Pendler dazu bringen, zum Bahnhof zu radeln und per S-Bahn zur Arbeit zu fahren“, erklärt er. Das sei ein sinnvoller Beitrag zur Entlastung des morgendlichen Fahrzeugstaus und zur CO2-Vermeidung. Daneben ergäbe sich aber auch für die Stadtverwaltung ein interessanter Aspekt: Das Bauamt bekäme nämlich rechtzeitig belastbare Daten – aus einer realen (mehrjährigen) Testreihe – über das Nutzerverhalten der Kronberger Radler am Bahnhof, etwa für die Dimensionierung der geplanten Fahrradstation im Berghang gegenüber dem Bahnhof.

Als Beispiel führt Luchting eine Fahrradab- stellanlage der Firma Kienzler im Schwarzwald an (siehe Abbildung oben), die bis zu 48 Abstellplätze für Fahrräder bietet (24 überdachte und noch einmal 24 im abgeschlossenen Bereich). Die Kosten für diese nutzerfreundliche Balkenkonstruktion belaufen sich laut FDP auf rund 78.000 Euro. „Ein ideales Projekt, um finanzielle Förderung durch das Land Hessen mit seinem bis 2023 befristeten Förderprogramm für Rad und Fußgängerverkehr zu bekommen“, sagt Luchting. Denn wie viele Projekte gebe es schon, die sich ohne lange Planungszeit und mit bereits feststehenden Preisen zur Antragsreife bringen ließen. Vorteilhaft: Der Baugrund ist in städtischer Hand und seitens der Kommune müsste lediglich ein geeignetes Fundament für die Holzkonstruktion hergestellt werden; den Aufbau übernähme dann der Lieferant. Im Übrigen, so Luchting, ließe sich die Anlage demontieren und am Bahnhof Süd wiederverwenden, sobald die Bauarbeiten am Bahnhof fertig sind oder mit dem Bauen auf dem Baufeld V begonnen wird. Um die Betriebskosten zu decken, könnten z.B. die Stellplätze im abschließbaren Bereich der Anlage mit 1 Euro pro Tag angeboten werden. Luchting abschließend: „Fast alle Nachbarstädte Kronbergs haben schon jetzt oder planen an ihren S-Bahnhöfen moderne, sichere Bike-Ports oder Ähnliches. Wir sollten nicht bis 2025 oder sogar 26 warten, sondern schon jetzt das vermutlich große Potenzial interessierter Pendler mit einer sicheren Aufbewahrung ihrer Fahrräder am Bahnhof ausschöpfen.“ (mw)



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