FDP: Geschlossener Bauhof ist keine Lösung

Kategorisch die Tore zu schließen, kann nicht die richtige Antwort sein, findet die FDP.

Foto: privat

Kronberg. – „Viele Kronberger Bürger nutzen den Zwangsurlaub durch Corona, um den Garten in ,Frühlingsform‘ zu bringen. Den reichlich anfallenden Grünschnitt will man zum Kronberger Bauhof bringen und steht vor verschlossenen Toren“, stellt die FDP-Bürgermeisterkandidatin Kristina Fröhlich fest. Ähnlich gehe es den Kronberger Handwerkern, die nun gezwungen seien, den Bauschutt zu gewerblichen Bauhöfen zu bringen. Kronbergs Erster Stadtrat Robert Siedler begründete die Beibehaltung der Schließung in einem Schreiben an die Kronberger Bürger damit, dass er es für ausgeschlossen hält, „den Betrieb in geordneten Bahnen abzuwickeln“. „Er befürchtet Chaos und die Gefährdung der Gesundheit seiner Mitarbeiter. In der weiteren Folge wirft er den Bürgern ein ,nicht nachvollziehbares Anspruchsdenken‘ und mangelndes Engagement, auf Alternativen auszuweichen, vor“, berichtet Fröhlich. „Ich finde es bedenklich, dass Herr Siedler den Kronberger Bürgern unterstellt, sich nicht an neue Corona-Disziplinen halten zu können. Es mag zu Auseinandersetzungen und Tumulten in anderen Städten gekommen sein, aber das heißt doch nicht automatisch, dass dies in Kronberg auch passieren wird. Ich hätte es besser gefunden, wenn Herr Siedler über Lösungen -– wie seine Kollegen in Königstein, Bad Soden oder Eschborn – nachgedacht hätte“, stellt sie fest. Ein Blick auf umliegende Gemeinden zeigt, dass einige mit kreativeren Lösungen einen Weg gefunden haben, der für alle funktioniert:

In Königstein sei der Bauhof geschlossen, aber kompostierbare Gartenabfallsäcke würden wöchentlich zusätzlich zur Biotonne abgeholt, in Bad Soden blieben zwar zwei Wertstoffhöfe geschlossen, einer jedoch habe erweiterte Öffnungszeiten und es könnten weiterhin Grünabfälle und Papiermüll abgegeben werden. In Eschborn sei ein Dienstleistungszentrum geöffnet und habe sogar die Öffnungszeiten erweitert, es sei ist nun an einem zusätzlichen Samstag geöffnet.

„Kategorisch die Tore zu schließen, kann nicht die richtige Antwort sein“, findet die Bürgermeisterkandidatin. „Es ist zu begrüßen, dass die Stadt eine zusätzliche Straßensammlung von Grünabfällen am 8. April angeboten hat“. Dies solle aber kein Einzelfall bleiben. „Wir würden uns im Interesse der Kronberger Bürger freuen, wenn seitens des Magistrats doch noch einmal über gangbare Alternativen nachgedacht würde“, meint auch Dietrich Kube, für die FDP Mitglied der Betriebskommission. (mw)



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