Aus Fehlern der Vergangenheit lernen

Andreas Becker Foto: privat

Liebe Kronbergerinnen und Kronberger,

mein Programm steht unter dem Motto „Kronberg – bewahren und gestalten“. „Kronberg bewahren“ bedeutet für mich als Bürgermeister, die vielen Dinge im Auge zu behalten, die unsere Heimatstadt ausmachen, damit Kronberg, Schönberg und Oberhöchstadt so lebens- und liebenswert bleiben, wie Sie es kennen und schätzen. Natürlich ist auch bei uns nicht alles optimal. Deswegen will ich als Bürgermeister durch meine Politik dazu beitragen, Kronberg behutsam zu gestalten.

Stadtentwicklung

Kronberg hat eine Fläche von rund 1.800 ha, von denen gut ein Drittel für Siedlungszwecke und Verkehrsflächen genutzt wird. Der Siedlungsdruck in der Rhein-Main-Region ist groß und in unserer Stadt deutlich zu spüren. Unsere Handwerksbetriebe suchen dringend nach geeigneten Gewerbeflächen, um ihre Unternehmen für die Zukunft zu sichern und weiter zu entwickeln. Gleichzeitig wollen wir den Charakter unserer Stadt und ihre Grünflächen erhalten. Dabei müssen wir auch aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, um in der Stadtentwicklung einen gerechten Interessenausgleich zu erreichen.

Mir ist der Erhalt des einzigartigen Charakters Kronbergs mit seiner Altstadt, dem individuellen Charme seiner Stadtteile und seinem durchgrünten Stadtbild wichtig. Die Orientierung an der vorhandenen Bevölkerungsgröße und die soziale Struktur sind für mich Leitlinie für alle Maßnahmen der Stadtentwicklung. Ich setze mich für eine Änderung des Flächennutzungsplans ein, um Kronberger Unternehmen, insbesondere den Handwerksbetrieben, die seit langem benötigten Gewerbeflächen zur Verfügung zu stellen. Ich will bezahlbaren Wohnraum durch eine maßvolle Wohnbebauung am Bahnhof und auf dem Gelände (Altkönigblick) realisieren. Eine einseitige Festlegung auf sozialen Wohnungsbau oder Geschosswohnungsbau lehne ich ab. In Kooperation mit etablierten gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaften will ich neuen Wohnraum bevorzugt an Menschen vergeben, die bereits einen Bezug zu Kronberg haben.

Umwelt

Unsere Stadt ist eingebettet in den Vordertaunus, dessen Wälder knapp 40% unseres Stadtgebietes ausmachen. Auch die Streuobstwiesen und Kastanienhaine, sowie das durchgrünte Stadtbild prägen unsere Heimatstadt. Natur und Landschaft tragen in bedeutendem Ausmaß zur Schönheit und zur Lebensqualität in Kronberg bei. Klima- und Wetterveränderungen machen sich auch bei uns bemerkbar. In den letzten Jahren hatten wir sowohl mit Wassernotstand als auch mit Überschwemmungen aufgrund von Starkregen zu kämpfen. Im Zielkonflikt zwischen einem Mehr an Wohnraum und der Beibehaltung unverbauter Natur müssen wir genau und nachhaltig abwägen. Ich setze mich ein für eine Politik, die Mensch und Natur im Miteinander begreift.

Ich stehe für die Sicherung des grünen Stadtbilds sowie für den Erhalt unserer Streuobstwiesen und Kastanienhaine. Ich möchte Maßnahmen zur Versickerung und Regenrückhaltung, sowie Förderung von Zisternen und Dachbegrünung, umsetzen. Ich will eine Verbesserung der Wasserversorgung, um Wassernotstände zu vermeiden. Eine nachhaltige Pflege der Wald- und Spazierwege, insbesondere rund um die Senioreneinrichtungen, hat für mich Priorität. Mir liegt ein nachhaltiges Konzept zur Nutzung des Waldes am Herzen.

Mobilität

Auf dem Weg zur Arbeit pendeln mehrere tausend Menschen aus Kronberg hinaus und nach Kronberg herein. Mehr als 2.500 Kinder begeben sich auf den Weg in Kronberger Schulen und Kindertagesstätten. Die meisten Pendler benutzen ein Kraftfahrzeug, viele andere den ÖPNV. Entscheidungen hinsichtlich der Mobilität können wir nicht alleine treffen, wir sind auf Vereinbarungen mit Partnern wie der DB, dem Hochtaunuskreis sowie den Kommunen Eschborn und Schwalbach angewiesen. Ich stehe für ein sicheres Straßen- und Wegenetz, das Kronberger Stadtbussystem als wesentliche Säule des ÖPNV und für ausreichende Parkplätze in der Innenstadt. Ich werde mich einsetzen für die Verbesserung des Verkehrsflusses nach Frankfurt durch einen beharrlichen Dialog mit allen Partnern, effizientere Ampelschaltungen sowie Investitionen in neue Verkehrslösungen (z.B. Kreiselbauten). Gleichzeitig will ich die Attraktivität des ÖPNV steigern durch die Verbesserung der Anbindung der Seniorenwohnanlagen und der Schulen, kürzere Taktzeiten des Stadtbusses sowie die Wiedereinführung des Anruf-Sammel-Taxis. Genauso wichtig ist mir die Verbesserung der Infrastruktur für Radfahrer. Die Einrichtung von Ladestationen für E-Bikes und eine Anbindung an das geplante Radschnellwegenetz sind mir wichtig. Zudem möchte ich die Sicherheit steigern durch mehr Investitionen in den Verkehrswegeunterhalt bessere Kennzeichnung der Schulwege und mehr Tempolimits rund um Schulen und Kitas.



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