Haus Altkönig: Soziales Herzstück in Oberhöchstadt soll bestehen bleiben

Oberhöchstadt (mw) – Nächsten Donnerstag, 2. Mai sollen die Stadtverordneten im Stadtparlament zusätzliche 650.000 Euro für die energetische Sanierung des Haus Altkönig in Oberhöchstadt genehmigen. Notwendig ist das, weil bei den Voruntersuchungen zur Sanierung gravierende Mängel entdeckt wurden, von denen sich die Fraktionen bei einer Ortsbegehung selbst überzeugen konnten. Bei der Begehung des Hauses Altkönig vergangenen Dienstag mit Bürgermeister Klaus Temmen, Erstem Stadtrat Robert Siedler und den Fraktionsmitgliedern, war auch der Vorstand des Vereinsrings Oberhöchstadt vertreten.

Vereinsring fordert Erhalt

„Wir sprechen uns ganz klar für den Erhalt und die Sanierung des Haus Altkönig an jetziger Stelle aus“, positioniert sich der Vereinsring und mit ihm der Vorsitzende Hans-Georg Kaufmann. Die Stimmen von einigen Mandatsträgern bei der Begehung, das Haus vielleicht doch abzureißen und an gleicher Stelle neu aufzubauen „sind inakzeptabel, da dies bei einer mindestens dreijährigen Bauzeit das Aus für die Oberhöchstädter Vereine und den Wirt des Hauses Altkönig bedeuten würde“, betont Kaufmann. „Auch, ob in einem Neubau die Funktionalitäten wie beispielsweise der Schießstand und Kegelbahn wegen ihres hohen Platzbedarfs wieder Berücksichtigung finden würden, ist sehr zweifelhaft, was im Falle der Nichtrealisierung das aus für den Sportschützenverein Oberhöchstadt bedeuten würde“, befürchtet er. „Der Vorschlag das Haus an anderer Stelle neu zu bauen und für die Übergangszeit das Haus Altkönig parallel zu nutzen, halten wir auch ob des nicht mehr uneingeschränkt zu nutzenden großen Saals für nicht praktikabel.“

SPD für Sanierung

„Im Haus Altkönig treffen sich viele der mehr als 100 Kronberger Vereine zu ihren Sitzungen, trainieren Tanzgruppen, studieren Karnevals- und andere Vereine ihre Auftritte ein, trainiert der Sportschützenverein 1967 Oberhöchstadt und die Kegelbahn ist laut Pächter und Gastronom Ewald Hoyer ständig ausgebucht“, erklären sie in ihrer Pressemitteilung. Das Haus Altkönig ist Treffpunkt für viele Kronberger Vereine wie beispielsweise den Partnerschaftsvereinen, dem Verein „Heckstadt“, dem Angelsportverein Kronberg, der SGO und der SKG Oberhöchstadt. „Sehr stark betroffen wären der KV 02, die Sängervereinigung 1861 sowie der Sportschützenverein 1967 Oberhöchstadt, die seit Bestehen des Hauses hier beheimatet sind. Für diese Vereine wäre es besonders schwierig ihre Vereinsaktivitäten aufrecht zu erhalten“, befürchtet die SPD, die weiter ausführt: „Schönberger und Kronberger treffen sich dort zum gemeinsamen Frühstück, Mittag- oder Abendessen, zum Kartenspielen und Plaudern. Hier werden Taufen und Geburtstage gefeiert und Trauerfeiern begangen. Das Haus Altkönig ist viel mehr als ein Gebäude: Es ist ein soziales Herzstück in Oberhöchstadt und für die ganze Stadt“, erklärt die SPD-Stadtverordnete und SPD-Pressesprecherin Gabriela Roßbach. „Zu vergleichsweise günstigen Preisen genießen Menschen auch mit kleinerem Portemonnaie vollen Service. Das ist auch der Grund dafür, dass das Haus, das sich in Jahrzehnten etabliert hat, so gut wie immer ausgebucht ist. Bei der Besichtigung des Hauses Altkönig mit dem Architekten Renzo Scuillo und der mit dem Baufachteam der Verwaltung erläuterten geplanten und förderberechtigen Sanierungsmaßnahmen gab es einige Stimmen, die einen Abriss des Hauses und Neubau, unter Umständen auch im zukünftigen Wohnquartier auf dem jetzigen SGO-Gelände, in Betracht zogen“, informiert die SPD.

„Das allerdings war nie geplant, wäre eine völlige Neubewertung und würde 7 bis 8 Millionen Euro laut Erstem Stadtrat Siedler kosten“, so Roßbach für die SPD-Fraktion. Vor allem sieht die SPD jedoch an dieser Stelle die Gefahr einer „langwierigen politischen Diskussion über einen neuen Standort, die Angebote und den Standard eines sich anschließenden mindestens fünfjährigen Bauleitverfahrens mit Genehmigungsverfahren und Bauplanung.

Außerdem bedeutet ein Neubau „ein x-Faches der 1,85 Millionen Euro an Baukosten für die Sanierung, von denen etwa 500.000 Euro durch Fördermittel abgedeckt würden“, gibt die SPD zu bedenken. Weiter sei mit einer deutlichen Verzögerung auch der Planung für das SGO-Gelände für Wohnbebauung zu rechnen sowie einem Renovierungsstau bei allen weiteren Maßnahmen.

Die SPD weiter: „Eine Verzögerung der Entscheidung über das Haus Altkönig würde bedeuten, dass es geschlossen würde. „Wegen der Brandschutzmängel in der Decke ist die Nutzung der Halle ohnehin nur noch unter strengsten Auflagen erlaubt“, berichtet Roßbach. „Wir von der SPD werben dafür, dass das Haus Altkönig bestehen bleibt und wie geplant und vorbereitet, saniert wird. Dabei können die Fördermöglichkeiten voll ausgenutzt werden.“ Die SPD steht damit auch zu ihrem Wahlprogramm aus dem Jahr 2016, in dem sie sich für eine Sanierung sowohl der Taunushalle als auch des Hauses Altkönig ausgesprochen hatte.



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