Der Herbstmarkt ganz im Zeichen neuer Gegebenheiten und künftigen Herausforderungen

Kronberg
(hmz) – Die Märkte erleben nach zwei schwierigen Jahren gerade wieder eine kleine Renaissance. Dafür sorgt nicht zuletzt der Wunsch der Verbraucher nach lokalen Produkten und der Stärkung der regionalen Wirtschaftszweige. Und schließlich bietet der Bummel über den Markt ein anderes Einkaufserlebnis, als der durch eine gute temperierte Einkaufshalle. Auf dem Markt findet viel statt und hier lässt sich der Handel im wahrsten Sinne des Wortes „erleben“. Das Motto für den „Kronberger Herbstmarkt 2.0“ ist daher sehr zutreffend vom Bund der Selbstständigen (BDS) gewählt worden.

Der Vorsitzende, Christian Hellriegel, seit zwölf Jahren im Amt, hat nach dem Wochenende eine erste Bilanz gezogen. Von den üblicherweise gemeldeten 70 Ausstellern habe sich deren Anzahl in diesem Jahr auf 37 verringert. Die Gründe hierfür „sind zum einen der Personalmangel, respektive die Kosten für deren Einsatz während des Marktes.“ Ein nicht unerheblicher Faktor seien für alle Beteiligten der Materialaufwand und die Logistik. Einen deutlichen Mehraufwand hätten beispielsweise die Handwerker, die mit Elektro Nuhn, Dachdecker Feger, dem Baustoffhandel Schulte und Friedel Scheller vertreten waren.

Das Autohaus Nauheim war ebenfalls präsent. Einen großen Beitrag leisteten die Vereine, die wieder viele Mitglieder aktivieren konnten und die seit langem eine gute Ergänzung im Reigen der Handels- und Dienstleister sind. Nicht zu vergessen die ortsansässige Gastronomie mit ihrem unterschiedlichen Angebot, das gerne genutzt wurde. Teilweise standen die Besucher*innen Schlange, da war Geduld gefragt.

Im Schulgarten sorgte die „Rittergarde“ für ein kurzweiliges Programm, ein Clown und ein Kinderkarussell bediente die Wünsche der ganz Kleinen. In der Stadtmitte präsentierten sich der EFC, MTV und die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Für den musikalischen Rahmen sorgten wechselnde Musikbands.

Das Besucherinteresse hängt auch immer von der Witterung ab, am Sonntag wurde nachgeholt, was der regnerische Samstag hat vermissen lassen. Wer die Entwicklung des Herbstmarktes in den vielen Jahren mitverfolgt hat erkennt, dass es einen langen Atem braucht, um die Strukturen und das Bewusstsein für den Wert dieses Marktes zu erhalten. Seit Jahrzehnten ist der BDS dafür ein Garant, wenn sich die Bedingungen auch deutlich verändert haben.

„Die letzten beiden Jahre waren für uns sehr schwierig, aber wir haben unser unternehmerisches Netzwerk und sind damit aktiv geblieben und im regen Austausch“, so Hellriegel. Dennoch, die Energiekriese will auch von den Kronberger Geschäftsleuten bewältigt werden. „Wir haben kein produzierendes Gewerbe, aber Handwerker und einen starken Einzelhandel“, so Hellriegel, der die zu erwartende Erhöhung der Produktpreise in allen Bereichen als ein „allgemeines Problem“ wertet. „Wir können auf eine treue Kundschaft zählen und darauf bauen, dass sie mit ihrem Kaufverhalten die Leistungskraft der Stadt miterhält.“

Im kommenden Jahr allerdinge müsse sich der BDS „neu positionieren und seine Attraktivität steigern“, so Hellriegel, der die weiteren Perspektiven und Planungen innerhalb des BDS dazu forcieren möchte. Auch dieser Herbstmarkt habe einmal mehr die Bedeutung für die Gesamtstadt gezeigt. Der Markt ist ein Ort des Handels, aber auch einer der persönlichen Begegnungen im Rahmen eines Miteinanders, das in diesem Gefüge zwischen Handel und Verbrauch auf eine Jahrhunderte alte Tradition zurückreicht.

Musikbands sorgten auf dem Recepturhof für den musikalischen Rahmen.
Foto: Privat



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