Kronberg (kb) – Am 9. November war der bekannte Krimiautor und Journalist Benjamin Cors zu Gast in der Kronberger Bücherstube. Sehr zufrieden mit seinem Platz im goldenen Rahmen offenbarte Cors sofort die nur ihm sichtbaren Details: Socken gibt es beispielsweise für zehn Magnete schon ab drei Euro. Preishinweise, die, im inneren des Rahmens angebracht, den Mitarbeiterinnen der Kronberger Bücherstube das Leben erleichtern. So begann der Abend in heiter-familiärer Atmosphäre. Benjamin Cors lebt im schönen Rheingau und ein Teil seiner Verwandtschaft lebt in Kronberg. So ist erklärbar, dass die erste von ihm gelesene Geschichte in Kronberg spielt. In ihr schildert er das gediegene Abendessen eines Ehepaars in der Grünen Gans. Ehepaar und Ehepartnerin hadern mit den seit langem bekannten Macken der und des Anderen und hegen unlautere Absichten.
Cors erzählte mit viel Humor, wie er zu der Hauptperson seiner Krimis, dem Personenschützer Nicolas Guerlain, gekommen ist, und wie er Zugang zu einem Verlag gefunden hat. Die Landschaft, in der seine Kriminalromane spielen, ist die Normandie, die er durch „die Sommer seiner Kindheit“ kennt. Er war so gut wie jeden Sommer bei Oma und Opa und kann, so schien es jedenfalls, jeden Küstenabschnitt detailliert beschreiben. „Flammenmeer“ heißt sein neuer Krimi und spielt in Barfleur, einem der prämiert schönsten Dörfer Frankreichs – ein Titel, den nach Aussage von Benjamin Cors sehr, sehr viele Dörfer tragen. Die blutigen, kriminologischen Details lassen wir hier unerwähnt. Unbedingt erwähnenswert ist aber der Cidre aus dem Buchhandlungsweinkeller, der original aus der Normandie kommt und viel Anklang fand. Zum Abschluss dieses Abends las Benjamin Cors noch seine Geschichte aus einem Weihnachtssammelband des dtv-Verlages. Geschildert wird eine Begebenheit, die sich so ähnlich – man kann nur hoffen, nicht genauso – in seinem persönlichen Umfeld jedes Jahr am 23. Dezember wiederholt: Gut befreundete Ehepaare treffen sich, um eine kleine Besichtigungstour durch ihre Wohnzimmer anzutreten und die dort präsentierten Weihnachtsbäume zu bewundern und zu begießen. Eine Prozession, die einer der Protagonisten mit der Bemerkung einleitet: „Dieses Jahr lasse ich es langsamer angehen.“