Kronberger Tansaniahilfe – Massai Healthcenter 2020

Eine Massai-Familie am.... Fotos: privat

Kronberg (kb) – „Das von Kronberg aus geplante und geförderte 1. Massai Healthcenter am Fuße des Kilimandscharo konnte nach achtmonatiger Bauzeit teilfertiggestellt werden“, freut sich der Kronberger Architekt Max-Werner Kahl informieren zu können. Aktuell laufen die Reisevorbereitungen der Kronberger für die nächste Gruppenreise nach Tansania auf Hochtouren. Am 15. Januar 2020 geht es los: Eine elfköpfige Kronberger Delegation wird von Kronberg aus nach Tansania Sanya Juu reisen. Die erste Einrichtung sei noch nicht ganz abgeschlossen und schon strömten etliche Familien der einheimischen Bevölkerung zu den Heilig-Geist-Schwestern, um medizinische Beratung und Hilfe zu erbitten, erzählt Kahl.

Die Gemeinschaft der Holy Spirit Sisters wird die internationale Reisegruppe, die Max-Werner Kahl leitet, im Amani Haus, einer Deutsch-Afrikanische Begegnungsstätte mit Museum, willkommen heißen.

Zusammensetzung und Programm

Unter den elf Mitreisenden sind mehrere Ärzte aus Kronberg und Ägypten mit von der Partie. Neben einem Experten für Urologie, Chirurgie und Kinderheilkunde befindet sich auch eine Ärztin mit dem Fokus Stärkung der Frauen und Aufklärung zum Thema Beschneidung. Ein Programmpunkt ist der Besuch des gerade teilfertiggestellten Gesundheitszentrums mitten im Massaigebiet, in Le Krumuni im Distrikt Siha, am Fuße des Kilimandscharo. „Es ist gelungen, das traditionsbewusste Volk der Massai aktiv in das Bauprojekt mit einzubeziehen“, berichtet Kahl.

Der hilfesuchende Massai wird in einer authentisch nachgebauten Boma (Lehmhütte) von den ausgebildeten Krankenschwestern empfangen und voruntersucht. Sollte er schwerwiegend krank sein, so wird er in den angegliederten Gesundheitskomplex weitergeleitet und dort medizinisch versorgt und aufgenommen. „Ein symbolischer Gebäude-Übergang in eine weiterentwickelte Zivilisation, ein Stück Hilfe für die sesshafte Massaibevölkerung“, erklärt er. „Ein Stück Kunst am Bau“, aber was viel wichtiger ist, „ein Stück Hilfe zur Selbsthilfe“.

Das Leben der Massai dreht sich um das Rind, sie leben in Hütten, in denen auch Kleintiere schlafen. Da die meisten Massai weder lesen noch schreiben können, sind sie deshalb oft nicht in der Lage, ihre Interessen zu vertreten. Um als Frau den vielen Zwangsritualen zu entkommen, bleibt einem modernen Massai-Mädchen nur die Flucht aus der Gesellschaft, berichtet Kahl. Das Volk der Massai, etwa 500.000 bis 1 Million Menschen, ist vorwiegend in der Serengeti in Tansania, sowie in der Massai Mara und dem Amboseli Nationalpark in Kenia beheimatet. Die Regierungen der beiden Länder haben auf unterschiedliche Weise in Entwicklungsprogrammen versucht, auf einen Übergang der Massai zur sesshaften Lebensweise hinzuwirken. „Der Erfolg war allerdings bescheiden“, so Kahl.

Zukunft

Ein weiterer, fertig geplanter zweiter Gebäudekomplex des Gesundheitszentrums kann, dank großzügiger Kronberger Unterstützung, schon in wenigen Monaten starten. Die Reisegruppe wird im Rahmen einer spannenden Zeltsafari auch in Himo Halt machen.

Eine kleine Besucherunterkunft wird fertigerstellt sein und kann feierlich eingeweiht werden. Hier flossen ebenfalls Gelder von Kronberger Bürgern in das Bauprojekt, ihnen allen gebührt ein herzliches Dankeschön. Weitere Informationen gibt es unter www.magnificat-tanzania.de.

Wer das Projekt unterstützen möchte, kann das unter folgendem Konto der Heilig-Geist-Schwestern tun: Stichwort: Gesundheitszentrum der Heilig-Geist-Schwestern/Ndinyika, HGS Internationale Leitung e.V., IBAN: DE 43501900006300217450. Eine Spendenquittung kann ausgestellt werden.

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