Leserbrief

Unser Leser Matthias Volkmann, Ludwig-Sauer-Straße, Kronberg, schreibt (auch an die Stadt Kronberg) unter der Überschrift „Wasserversorgung sichergestellt?, Wasserampel seit Wochen auf ,gelb‘, jetzt sogar auf ,rot‘“ Folgendes:

Die Wasserversorgung für Kronberg ist, so wie in den letzten Jahren, wieder an ihre Grenze der Eigenversorgungsmöglichkeit gekommen, und so muss nun über Fremdwasserbezug die Wasserversorgung sichergestellt werden.

Das Gebot der Stunde heißt also „Wasser sparen“! Wohl den Gemeinden, die noch über ausreichend Wasservorräte verfügen und abgeben können!

Das scheint aber für Kronberg schon seit mehreren Jahren nicht mehr der Fall zu sein, immer früher mahnt die Wasserampel, dass es knappt wird und die Kronberger Bürger zu einem sorgsamen Umgang mit dem Lebenselixier auffordert.

Wasser sparen ist somit das Eine, aber wie verhält es sich insgesamt mit dem Wassermanagement der Stadt Kronberg? Der Bedarf scheint ja die vorhandenen Kapazitäten zu übersteigen!

Die Bürger können sicherlich, und müssen es wohl auch, noch sorgsamer mit dem Wasser umgehen, was geschieht aber, wenn in naher Zukunft die aktuell noch im Bau befindlichen Neubaugebiete mit ans Wassernetz angeschlossen werden?

Am Beispiel von drei Bauvorhaben, die mir aufgefallen sind,

• Oberhöchstadt; Friedensstr. – ca. 60 Wohneinheiten

• Kronberg Süd; An den Obstwiesen – ca. 41 Einheiten

• Kronberg Bahnhof; Baufeld V – ca. 62 Wohneinheiten

möchte ich kurz überschlagen, was das für den zukünftigen Wasserbedarf bedeutet!

Der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Person in Deutschland liegt bei ca. 44m³ = 44.000Liter/Jahr.

Angenommen, dass nun durchschnittlich jede neue Wohnung mit 2 Personen bewohnt sein wird, bedeutete dies einen zusätzlichen Wasserverbrauch im Kronberger Wassernetz von 14.344.000 Liter Wasser pro Jahr!

(Beispielrechnung: 163 Wohnungen x 2,0 Personen x 44m³Wasser = 14.344m³ = 14.344.000Liter Wasser/Jahr!)

Als Größenordnung: Ein privater Swimming-Pool von 8m x 4m x 1,5m benötigt z.B. 48m³ Wasser!

Auch nicht zu vergessen sind die sechs Wohnblöcke der Schillergärten mit ebenfalls insgesamt ca. 36 Wohneinheiten, die erst kürzlich (2020/21) ans Wassernetz angeschlossen wurden! Das bedeutet 3168 m³ zusätzlicher Wasserverbrauch, der jährlich gedeckt werden muss. Sinnvoll wäre es sicherlich, erst die Wasserkapazitäten ausreichend zu erweitern, bevor neue Verbraucher angeschlossen werden, um die jährlich sich im Sommer wiederholende Wasserknappheit im gesamten Kronberg Trinkwassernetz zu vermeiden.

Für mich ergeben sich hierzu nun folgende Fragen: Wie bereitet sich Kronberg in Zukunft auf die Herausforderung erhöhten Wasserbedarfs vor und wie arbeiten eigentlich Städteplaner mit dem Wasserversorger zusammen, um einen drohenden Wassernotstand bei Zuzug von Neu-Bürgern auszuschließen?



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