Leserbrief

Unser Leser Hans Peter Sauber, Fichtenstraße, Oberhöchstadt, schreibt
ein paar Gedanken zu Zeitungsberichten über den CDU-Kandidaten: Zu lesen war, dass auch schon mal gegen die Eltern rebelliert wurde. Das bezweifle ich doch nachhaltig. Denn weiter zu lesen ist „aber das Kreuzchen bei der Wahl bei Rot oder Grün zu setzen, um den Vater zu provozieren … das gab es bei uns nicht“. Merkwürdiges Politikverständnis, wenn das Wählen demokratischer Parteien rebellisch und/oder provokativ ist. Dabei würde sich für einen bekennenden Christen doch gerade Grün anbieten, Stichwort „Bewahrung der Schöpfung“. Zudem sind die Parteifreunde des Kandidaten da schon mit schwarz-roten oder schwarz-grünen Koalitionen in ihrem Weltbild weiter vorangekommen. Junge Menschen, Erstwähler, sollten doch kritisch auf Politik und Gesellschaft schauen. Gelerntes, sei es aus Elternhaus, Schule oder anderen Kontakten wie Vereine etc., darf doch immer hinterfragt werden. Gerade junge Menschen sollten da durchaus rebellisch sein, bevor sie vielleicht irgendwann doch einmal festgefahren sind. Rebellisch ist es aber auch nicht, der Kronberger Verwaltung ziemlich tumb vorzuhalten, dass der „Fisch vom Kopf her stinkt“. Das werte ich schon als Rufschädigung und nebenbei, wie will ein künftiger Amtsträger das dann seinen neuen Kolleginnen und Kollegen erklären? Nicht klug, sondern zumindest verstörend ist es auch, mehr als grenzwertigen Wahlkampf zu machen. Ich meine die Causa „unerwünschte Wahlwerbung im Altkönigstift“. Nichts gegen elterliche Unterstützung, aber doch bitte nicht unfair, gegen den Willen des Stifts und gegen die bekannten Regeln. Von einem künftigen Bürgermeister einer renommierten Stadt wie Kronberg erwarte ich Vernunft, Zugewandtheit, die Fähigkeit, Menschen zu führen, und ja, auch die Fähigkeit zu zweifeln (nur die Dummen zweifeln nie/Zitat Helmut Schmidt). Der CDU-Kandidat Becker qualifiziert sich hier meines Erachtens nicht.



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