Leserbrief

Unser Leser Dr. med. Martin Müllerleile, Pferdstraße, Kronberg, schreibt zum Bericht „Jugendkneipe auf der Zielgeraden“ Folgendes: Es ist erstaunlich, wie unbekümmert und in herrlichen Farben im Ausschuss für Kultur und Soziales die Tätigkeit Gregor Baumanns, aktuell Pächter des Recepturkellers und künftig auch Pächter des Bistro Grundschule, beurteilt wird. Das lässt mich Schlimmes für die geplante, altersoffene Jugendkneipe erwarten. Der Recepturkeller wird im Artikel richtig, aber kritiklos als ‚Raucherkneipe‘ bezeichnet. Fällt denn niemandem auf, dass eine Raucherkneipe in einem öffentlichen Gebäude, einem Filetstück der Stadt Kronberg noch dazu, 2020 ein Anachronismus ist: Ein Rückzugsort und Legitimation für die (wirklich bedauernswerten) Nikotinkranken. Aber unfreiwillige, gesundheitliche Schädigung nichtrauchender Musikfreunde! Abschreckend für Kronberger, die auch gerne in R&B genießen würden, aber eben konsequent dem giftigen Nebel aus dem Weg gehen.

Dem Aufschrei der Gastronomen, als 2005 das Rauchverbot in Gaststätten erlassen wurde, ist kein allgemeines Kneipensterben gefolgt. Aber wenige Jahre später ein deutlicher Rückgang der Herzinfarkte! Epidemiologen erklären dies durch eine Minderung der Schädigung durch Passivrauchen.

Für Corona (10.000 Tote/6 Monaten) werden zurecht Hygienekonzepte verlangt. Für das Rauchen (121.000 Tote/Jahr) in Gemeindegebäuden sollten, bei laufenden Verträgen, zumindest Ausstiegskonzepte verhandelt werden. Neue Projekte wie das Bistro sollten definitiv rauchfrei bleiben.



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