Märchen- und rätselhafte Geschichten mit dem Eliot Quartett

Viel Spaß hatten das Eliot Quartett mit Maryana Osipova, Alexander Sachs, Dmitry Hahalin und Michael Preuss, Musikerzähler Christoph Gotthardt mit seinen kunterbunten Ohrwürmern Theophil und Theolina und die Mädchen und Jungen Sonntagnachmittag mit ihren erwachsenen Angehörigen beim „Classic for Kids“-Konzert im Schlosshotel.

Foto: Andreas Malkmus/Kronberg Academy

Kronberg (pf) – Mit einem Pinsel hat ein „Streich“-Quartett nichts zu tun. Den hatte Theolina, das schüchterne kleine Mädchen aus dem Clan der Mitteleuropäischen Gelbschwanz-Ohrwürmer am Sonntagnachmittag mit ins Schlosshotel Kronberg gebracht zum letzten „Classic for Kids“-Konzert der Kronberg Academy in diesem Jahr. Gestrichen, erklärte Musikerzähler Christoph Gotthardt den zahlreich erschienenen Kindern, die auf Kissen vor ihm am Boden saßen, wird im Streich-Quartett mit einem mit Pferdehaaren bespannten Bogen. Damit fahren die vier Musiker über die Saiten ihrer Streichinstrumente und erzeugen so Töne. Das führte das Eliot Quartett, die Geigerin Maryana Osipova, der Geiger Alexander Sachs, der Bratschist Dmitry Hahalin und der Cellist Michael Preuss, Kindern und Erwachsenen gleich einmal vor mit dem Stück „Morgengebet“ von Robert Schumann. Danach ging es märchen- und rätselhaft weiter in vier Geschichten, die Christoph Gotthardt den Kindern vorlas, Geschichten aus den Ländern, aus denen die vier Musiker oder einer ihrer Vorfahren stammen. Im ersten Rätsel ging es um ein Wunderkind aus Österreich, das alles, was es erlebte und beobachtete, in seiner Fantasie in Musik verwandelte: Über Kopfsteinpflaster rollende Kutschenräder, Vögel im Flug und am Straßenrand stehende Menschen, die sich miteinander unterhalten. Als das Eliot Quartett all diese Elemente in einem Quartett des Künstlers spielte, errieten die Kinder sofort: Gesucht war Wolfgang Amadeus Mozart. Die kleine Porzellanbüste und die weiße Zopfperücke, die der Musikerzähler als Ratehilfen mitgebracht hatte, brauchten die Mädchen und Jungen zur Lösung des Rätsels gar nicht mehr. Robert Schumann aus Deutschland war der zweite Komponist mit seinen Stücken aus den Kinderszenen „Kind im Einschlummern“ und „Der Dichter spricht“, die die drei Musiker und die Musikerin darboten. „Das war gar kein Dichter, der da gesprochen hat“, wisperte Theophil, der Europäische Buntringel-Ohrwurm, Christoph Gotthardt ins Ohr. Als dieser die Frage an die Kinder weitergab, brauchten sie ein wenig länger, um dieses Rätsel zu lösen: Es war eine Dichterin, denn die Geigerin Maryana hatte diesen Part des Stücks gespielt.

Dass es sich bei den nächsten Melodien und Tönen um Musik aus China handelte, errieten die Mädchen und Jungen dagegen wieder sofort. Die Großmutter des Geigers Alexander Sachs stammte von dort, erklärte der Musikerzähler. Seine Geschichte handelte von dem kleinen Jungen Konfuzius, der so klug war, dass selbst die Erwachsenen auf ihn hörten. Was ähnlich ist, ist noch nicht gleich, lautete eine seiner Erkenntnisse. Dazu spielte das Eliot Quartett Stücke über zwei Tiere, die sich ähneln, aber nicht gleich sind. Ein schweres Rätsel, aber die Kinder kamen doch darauf: Es ging um Wildpferde und wilde Esel. Letzte Station der Märchen- und Rätselreise war Russland, die Heimat des Bratschers Dmitry Hahalin, der Kräuterhexe Baba Jaga und des Komponisten Peter Tschaikowski, aus dessen Ballett „Der Nussknacker“ gleich mehrere Stücke erklangen. Und dabei durften die Kinder mitmachen: wie ein Holzsoldat beim Marschieren die Arme bewegen, wie der vom Mäusekönig angeknabberte Nussknacker fast umfallen, mit Wallnüssen und Händen im Rhythmus mitklatschen und dabei wie bei einem Crescendo immer lauter werden. Ein großer Spaß und eine alles andere als einfache Aufgabe, die Kinder und Eltern gemeinsam hervorragend bewältigten.

„Wir haben dieses Jahr mit einem Kinderkonzert begonnen und beenden es auch mit einem Kinderkonzert“, hatte Raimund Trenkler, Gründer und Präsident der Kronberg Academy, gesagt, als er Kinder und Eltern begrüßte und sich bei der Peter Ustinov Stiftung und der Fazit-Stiftung bedankte, die gemeinsam die „Classic for Kids“-Konzertreihe fördern. Von der Fazit-Stiftung saß Geschäftsführer Burkhard Petzold im Publikum, von der Peter Ustinov Stiftung waren der Stiftungsratsvorsitzende Igor Ustinov und die Vorstandsvorsitzende Marie Korbél eigens zum Konzert ins Schlosshotel Kronberg gekommen.

Wie immer gab es zum Abschluss für die Kinder ein Gewinnspiel, bei dem sie mit etwas Glück Eintrittskarten für das nächste „Classic for Kids“-Konzert im März kommenden Jahres gewinnen können.



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