Kronberg (hmz) – Die vielen positiven Aspekte des Musizierens, ob alleine oder innerhalb einer Gemeinschaft, sind hinlänglich bekannt. Das Engagement im Amateurmusikbereich kann gar nicht hoch genug wertgeschätzt werden. Dabei geht es nicht nur um die Veranstaltung regionaler Konzerte – vielmehr um die Musiker und Musikerinnen, die in ihrer Freizeit ganz selbstverständlich für eine gesellschaftliche Teilhabe und einen regen Austausch sorgen. Ein ausgeprägtes Gemeinschaftsgefühl ist auch die Basis des „Neuen Orchesters Kronberg“, das mit seinem 40-jährigen Bestehen, das in diesem Jahr gefeiert wird, gar nicht mehr so neu ist. Im Gespräch mit der Vorsitzenden, Gisela von Tettau, stellte sich jedoch heraus, dass zwanzig aktive Junggebliebene die vergangenen vier Jahrzehnte bestens gestaltet haben.
Derzeit werde für ein großes Jubiläumskonzert geprobt, das am 9. Juli um 18 Uhr in der Stadthalle aufgeführt wird. Das Programm „ist eine Herausforderung für uns und wir haben uns einiges vorgenommen“, so Gisela von Tettau. Dies steht auf dem Programm: Joseph Haydn: Sinfonie in Es-Dur, Hob. I:99, Max Bruch: Serenade nach schwedischen Volksmelodien, Wolfgang Amadeus Mozart: Ouvertüre zur Oper „La Clemenza di Tito“, KV 621 und Edward Elgar: Chanson de nuit, Chanson de matin, Op. 15.
Das „Neue Orchester Kronberg“ ist ein professionell geleitetes Amateurorchester für Streicher, das im Jahr 1983 von musikbegeisterten Bürgern und Bürgerinnen gegründet wurde. Es setzt sich aus engagierten Laien und Musikpädagogen zusammen, die die Liebe zum gemeinsamen Musizieren und die Freude an anspruchsvoller Orchesterliteratur verbindet. „Jeder, der Interesse an unserem musikalischen Miteinander hat, ist willkommen“, so die Vorsitzende, die zusammen mit ihrem Stellvertreter, Uwe Töpfer, der Geschäftsführerin Angela Weinhold, dem Schatzmeister Prof. Dr. Hansjörg Urbach und der Konzertmeisterin Katharina Soovary das Orchester in die Zukunft führen möchte.
„Wir proben bereits seit September vergangenen Jahres für dieses Konzert, das für uns ein ganz besonderes ist“, so Gisela von Tettau. Geplant sei in diesem Jahr auch noch ein Weihnachtskonzert.
Das Jubiläumskonzert des „Neuen Orchesters Kronberg“ wird diesmal von einem zwölfköpfigen Bläser-Team und einer zusätzlichen Pauke unterstützt, größtenteils Studierende oder junge Absolventen der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK).
Das Repertoire des Orchesters decke nahezu alle Stilepochen ab und beinhalte die unterschiedlichsten Werke für Streicher wie für sinfonische Besetzung. Der Dirigent, Musikdirektor Daniel Görlich, ist mit seinen 33 Jahren ein Vertreter der jungen Generation. Seit März 2019 wird das Orchester von ihm geleitet. Professionelle Engagements führten ihn unter anderem an die Burgfestspiele Bad Vilbel („Jekyll and Hyde“ 2008) und die Kammeroper Frankfurt („Rigoletto“ 2009, „La Traviata“ 2012). Des Weiteren arbeitete er mit namhaften Solisten wie etwa Mechthild Bach und Georg Poplutz zusammen. Darüber hinaus ist er Leiter diverser Chöre und Orchester im Rhein-Main-Gebiet.
Der erfolgreiche Weg des Orchesters hängt unmittelbar mit einem Namen zusammen: Karl-Christoph Neumann. Er studierte Kirchenmusik, Schulmusik, Musikwissenschaft und absolvierte das künstlerische Diplom „Dirigieren“ bei Helmut Rilling und Jiri Starek an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main.
Als Oberstudienrat unterrichtete er von 1977 bis 2011 an der Altkönigschule die Fächer Musik und Mathematik. Von 1989 bis 2014 leitete er als Kantor die Thomaskantorei Hofheim, wo er projektweise mit den verschiedensten Orchestern arbeitete. „Das Neue Orchester Kronberg“ leitete und prägte er als Dirigent von dessen Gründung im Jahr 1983 bis zu seinem Abschiedskonzert im April 2018. Dabei wurde er von seiner Frau Elisabeth Neumann-Beuerle, einer studierte Instrumentalpädagogin und langjährigen Geigenlehrerin an der Musikschule in Limburg, unterstützt. Sie war 35 Jahre lang die Konzertmeisterin des Orchesters.
Das „Neue Orchester Kronberg“ erweist sich als ein sehr aktiver Verein, der ein lebendiges Abbild der Kronberger Gesellschaft ist. Die Musiker und Musikerinnen stärken das Gemeinschaftsgefühl und bereichern mit ihrer Musik die Vielfalt in der Stadt. Und sie kümmern sich um den musikalischen Nachwuchs – seit vierzig Jahren.
Geprobt wird alle zwei Wochen mittwochs von 20 bis 22 Uhr im Kindergarten „Anderland“ in der Albert-Schweitzer Straße. Alle Informationen rund um das Orchester finden sich auf der Website des Vereins: www.neues-orchester-kronberg.de.
