Neue Wege in der Mobilität sind Zukunftsthema –Umfrage soll alle Interessierten einbinden

Kronberg (hmz) – Gemeinsam mit dem Verkehrsplanungsbüro „mob!lDENKER“ und der Gesellschaft für Bürgergutachten (gfb) möchte die Stadt Kronberg einen Masterplan für ein nachhaltiges Mobilitätskonzept entwickeln – intelligent, sozial und möglichst mit der Zielerfüllung, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu sein. Diese von der Europäischen Kommission seit dem Jahr 2022 eingeforderte Verkehrswende stellt Städte und Gemeinden vor eine große Herausforderung, da für ein städteverträglicheres Gesamtverkehrssystem neue Strategien und unterschiedliche verkehrspolitische Schwerpunkte entwickelt werden müssen.

Im Idealfall ließe sich das auf zwei Szenarien herunterbrechen: Umstieg auf nachhaltige Antriebsarten und Effizienz.

Die Auftaktveranstaltung, in deren Rahmen der Projektablauf der beteiligten Fachbüros vorgestellt wurde, referiert von ihren beiden Vertretern Michael Boßhammer (mob!lDenker) und Mark Schwalm (gfb), war nur mäßig besucht und der Vortrag so allgemein gehalten, dass der Inhalt auch zu jeder anderen x-beliebigen Stadt gepasst hätte. Eine Besucherin fasste ihren Eindruck zusammen: „Eigentlich sollte dieses Projekt motivierend sein, für mich ist jetzt genau das Gegenteil der Fall.“

Nachhaltigkeit ist Zukunftsthema

Ein nachhaltiges Mobilitätskonzept und seine Entwicklung ist ein Zukunftsthema, das einen konstruktiven Austausch zwischen allen Beteiligten verlangt. Das heißt, ein Großteil der Bevölkerung müsste mit der erforderlichen Transparenz in den Gestaltungsprozess eingebunden werden, da Mobilität und Verkehr alle in ihrem täglichen Leben sowie den Alltag in der Stadt betreffen. Bis zum März 2025 wollen die Experten und Expertinnen Umsetzungsstrategien entwickelt haben. Bis dahin sollen in Workshops Erhebungen und Verkehrsnetzanalysen erarbeitet, Maßnahmen und Konzepte angedacht und schließlich eine Ergebnisdokumentation vorgelegt werden. Mit dem Start des Projektes sind Bürger und Bürgerinnen aufgerufen, gemeinsam mit allen Beteiligten neue und gute Lösungen zu schmieden.

Dieser Wandel dürfte nicht von selbst geschehen. Die Interessierten müssten sich alle in eine Richtung entwickeln, sodass die Arbeit an dem gemeinsamen Ziel quer zu Verwaltung und Politik ermöglicht wird und effektiv Entscheidungen vorbereitet werden können. Beispiele für Veränderungen kamen während des genannten Vortrages bereits zur Sprache: bauliche Gestaltung von Straßen und Plätzen, die sich an den Erfordernissen für Aufenthalt und Nahmobilität orientieren müssten, es gehe auch um eine Umgestaltung von Straßen – damit etwa mehr Platz für Radfahrende und Zufußgehende entstehe – oder dass die Zahl der öffentlichen Stellplätze schrittweise zugunsten eines besser genutzten Straßenraums reduziert werden müsste. Themen bei der nachhaltigen Mobilitätsstrategie dürften auch die Elektromobilität, Car-Sharing und Pilotprojekte mit öffentlichen Cars on Demand werden.

Um einen Gesamteindruck vom derzeitigen Status zu gewinnen, sind die Kronberger und Kronbergerinnen dazu aufgerufen, an einer Umfrage teilzunehmen, in der die neuralgischen Punkte benannt werden können. Hierzu wird eine Online-Karte bereitgestellt. Zudem können Vorschläge gemacht werden, wie die künftige Mobilität gestaltet werden soll. „In diesen Planungsprozess sollen die Bürger und Bürgerinnen umfassend einbezogen werden, die mit ihrer Erfahrung und Ortskenntnis wesentlich zur Entwicklung der Mobilität in Kronberg beitragen. Es ist ein sehr umfangreiches und vielschichtiges Thema, das in den nächsten Jahren alle angeht“, so Bürgermeister König, der an dem entschlossenen Umsetzungswillen keine Zweifel ließ. Ob sich damit auch der künftige Politikstil hin zu deutlich mehr Transparenz und Kommunikationsbereitschaft entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Schließlich scheint die Einbindung des Bürgerwillens in die Entscheidungsprozesse über die nachhaltige Mobilitätsstrategie als Basis für eine abschließende Evaluation gewollt zu sein.

Das nachhaltige Mobilitätskonzept soll ein nächster Schritt im bereits bestehenden Stadtentwicklungskonzept sein, das in Arbeitsgruppen und unter Beteiligung von Bürgern, Politik und Verwaltung entstanden ist und die Themen Wohnen, Gewerbe und Landschaft in den Fokus gesetzt hat. Zudem werden auch Erkenntnisse aus dem Nahmobilitätsplan einfließen. Auf die Frage einer Besucherin hin, was denn inzwischen alles umgesetzt worden sei, wurde ihr gesagt, dass eine Antwort darauf zu umfassend sei.

Online-Karte

Die Online-Karte ist bereits freigeschaltet und bis zum 28. Mai können Interessierte an dieser Befragung im Internet teilnehmen: www.denkmobil.de/kronberg. Außerdem besteht die Möglichkeit, per Postkarte teilzunehmen. Vordrucke gibt es im Bürgerbüro (Berliner Platz 3-5). Zudem werden die Karten an die Haushalte im Stadtgebiet verteilt.

Diese Befragung wird von „mob!lDENKER“ im Auftrag der Stadt Kronberg durchgeführt, die Teilnahme ist anonym, eine Registrierung für die Teilnahme ist nicht erforderlich.



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