Pantoffelhelden und Elfen im Victoriapark

Zum Sommerfest und 55-jährigen Vereinsjubiläum hatten „die hannemanns“ auf der Bühne im Victoriapark einige lustige Sketche mitgebracht. Foto: privat

Kronberg (kb) – Schallendes Gelächter und viel Applaus tönten am Samstagnachmittag durch den Park, als die Kronberger Amateurtheaterspieler „die hannemanns“ aus Anlass ihres 55jähriges Vereinsjubiläums dort zusammenkamen, um sich mit einem bunten Programm zu feiern. Zwar hatte man sich gegen eine größere Feier entschieden, aber so ganz ohne Würdigung sollten die 55 Jahre dann doch nicht bleiben. So führte der Vereinsvorsitzende, Wolfgang Thöns, nach einem kleinen Sektumtrunk als Moderator durch ein abwechslungsreiches Programm, das er zusammen mit seiner Vereinskollegin Carola Nierendorf zusammengestellt hatte. Aus dem Spiele-Repertoire der Bühne kamen gern gesehene Sketche und ebenso gern gehörte Tucholsky-Auszüge zum Einsatz. Dagmar Sill referierte über „das Ideal“, Wolfgang Thöns zitierte den Chanson für eine Frankfurterin. Karin Krantz gab sehr überzeugend den Vater, der seinen Sohn aufklärt, und Daniela und Enrico Freudenberg strapazierten die Lachmuskeln des Publikums mit ihren gekonnt dargestellten Szenen einer Ehe. Die mit großer Wichtigkeit vorgetragene und gleichzeitig absolut sinnfreie Rede, die Gerhard Müller zum Besten gab, provozierte ebenfalls viele Lacher. Auch zwei Spieler einer befreundeten Theaterbühne aus Neu-Anspach leisteten mit ihrem nicht ganz pannenfreien, aber umso witzigeren Auftritt einen gelungenen Beitrag zum Programm. Als Ergänzung aus einem anderen künstlerischen Fach tanzten Schülerinnen der Ballettschule Ricarda Poznanski aus Bornheim ein eigens zusammengestelltes Märchen. Ein junger, talentierter Posaunenspieler kündigte die Geschichte an, und gleich darauf huschten kleine Elfen leichtfüßig durch den Park. Ein wehmütiges Lied klang glockenhell durch den Nachmittag und entführte den Zuschauer in eine Märchenwelt, in der Feen einen grazilen Reigen auf der Bühne tanzten. Kaum waren sie unter viel Applaus verschwunden, präsentierte in einem von Christine Bandy angeleiteten Improvisationsspiel eine spontan zusammengesetzte Truppe zum Brüllen komisch eine Kurzfassung von „Romeo und Julia“. Ein stämmiger Romeo in Hosenträgern und Pantoffeln kreuzte mit einem verwegenen Helden im blauen „hannemanns“-T-Shirt die Klingen alias Luftpumpen, entsetzt beobachtet von einer der Ohnmacht nahen Julia. Auch die auf der Bühne dargestellten Bäume, die sich eben noch geschmeidig im Wind gewiegt hatten, und die hin- und herflatternden Vögel verfielen ob des tragischen Verlaufs der Handlung in Schockstarre. Während die Dramatik auf der Bühne kaum zu überbieten war, bogen sich die Zuschauer vor Lachen. Zum gemütlichen Zusammensein im zweiten Teil zog man ein paar Meter weiter ins neu eröffnete Restaurant am Tennisplatz, wo ein italienisches Buffet die Vereinsfreunde erwartete. In lebhafter Atmosphäre und bei mediterraneren Temperaturen und konnte man leicht den Eindruck gewinnen, der Victoriapark läge in der Toskana. Alle Gäste und Vereinsfreunde waren sich einig: Das war ein gelungenes Fest!



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