Kronberg (kb) – Am Freitag, 25. Oktober, wurde ein weißer Kater der Rasse Scottish Fold auf der Fahrbahn der Le-Lavandou-Straße aufgelesen. Es war ein noch sehr junges Tier, höchstens sechs Monate alt. Der Kater trug ein grünes Flohhalsband und konnte zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr laufen und war in einem schlechten Allgemeinzustand. Er wurde von einer der Finderinnen mit nach Hause genommen und dort erstversorgt. Das Tier war sehr hungrig. Allgemein sah der Kater jedoch gepflegt aus und er war auch bereits stubenrein. Es war jedoch sofort sichtbar, dass die Pfoten des Katers völlig deformiert waren und die Krallen von fast allen Zehen eingewachsen waren, was dem Tier schlimme Schmerzen verursachte. Eine Fundmeldung bei Tasso wurde noch am selben Abend vorgenommen.
Am Samstag, 26. Oktober, wurde dann ebenfalls in der Le-Lavandou-Straße- ein weiteres grau-braunes Kätzchen gefunden, das kläglich maunzend im Gebüsch saß. Auch hier handelte es sich um ein ca. sechs Monate altes weibliches Kätzchen der Rasse Scottish Fold, jedoch in gutem Allgemeinzustand. Es trug das gleiche Halsband wie der kleine Kater. Ansonsten: Sehr hungrig, aber gepflegtes Fell und stubenrein. Eine Fundmeldung bei Tasso wurde am 27. Oktober vorgenommen.
Aufgrund einer Suchanzeige auf der Kronberger Facebook-Seite konnten der Kater und die Katze zusammengeführt werden. Dabei wurde sofort erkennbar, dass die beiden Kitten zusammengehören. Beide wurden dann gemeinsam aufgenommen. Leider litt der kleine Kater unter starken Schmerzen. Er konnte die hinteren Läufe nur hinter sich herziehen. Das heißt, er konnte nicht mehr laufen und man musste ihn zur Katzentoilette, zum Wasser- oder Futternapf tragen. Glücklicherweise konnte er zunächst mit einem Schmerzmittel versorgt werden.
Um Hilfe zu erhalten und da ersichtlich war, dass eine dringende tierärztliche Behandlung nötig ist, wurde der Kronberger Tierschutzverein eingeschaltet, der zusicherte, die entstehenden tierärztlichen Kosten zu übernehmen.
Am Sonntag, 27. Oktober, wurden dann beide Kitten als Notfall untersucht. Das Kätzchen befand sich in einem guten Allgemeinzustand, jedoch war sie weder kastriert, gechipt noch tätowiert, somit konnte kein Besitzer ermittelt werden. Das Alter wurde auf etwa fünf bis sechs Monate geschätzt.
Auch der gleichaltrige Kater war weder kastriert, gechipt noch tätowiert. Leider war sein Zustand sehr kritisch. Nachdem er untersucht und geröntgt wurde, wurde von drei unabhängigen Tierärzten empfohlen, das Tier einschläfern zu lassen, um es von seinen Qualen zu erlösen: Die enorm ausgeprägten Missbildungen/Verknorpelungen waren selbst für die Tierärzte kaum fassbar.
Der Tierschutzverein geht davon aus, dass es sich hier um eine Qualzucht handelt und die Tiere ausgesetzt wurden (so wäre es dem Kater unmöglich gewesen, sich selbst fortzubewegen). Der Tierschutzverein glaubt weiter, dass sich der Eigentümer sehr bewusst war, dass dieser Kater keine Überlebenschance hatte und auch nicht vermittelbar war.
Die Polizeidienststelle Königstein wurde über beide Fundkatzen informiert und auch darüber, dass der Kater eingeschläfert werden musste. Es gibt dort keine Suchmeldung. Beabsichtigt ist nunmehr eine Anzeige zu erstatten. Für Hinweise, die zur Ermittlung des Halters sowie des Züchters führen, wurde von privater Seite eine Belohnung ausgelobt. Hierzu bittet der Tierschutzverein um Kontaktaufnahme unter kontakt[at]tierschutzverein-kronberg[dot]de - alle Informationen werden vertraulich behandelt. Gleichzeitig wäre der Tierschutzverein für Spenden dankbar. Er übernimmt die Kosten für den kleinen Kater „Nilo“. Das Kätzchen, das „Nala“ getauft wurde, muss jetzt gechipt, geimpft und kastriert werden. Ob eventuell auch hier gesundheitliche Beeinträchtigungen vorliegen, ist noch zu klären. Das Spendenkonto ist bei der Frankfurter Volksbank, IBAN DE87 5019 0000 0000 6508 89, Kennwort „Nala und Nilo“. Spendenquittungen werden erstellt.