Söllhuber Stiftung informiert über Projekt „Augenlicht für Bangladesch“

Dr. Andrés Söllhuber-Kretzer und dessen Ehefrau Angelika wurde im Februar 2017 jeweils das vom Bundespräsidenten verliehene Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland als Zeichen der Würdigung ihres jahrzehntelangen beispielhaften Engagements für blinde Kinder in Bangladesch ans Revers gesteckt. Foto: Puck

Kronberg (pu) – Mit den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie haben neben Bund, Land und Kommunen unter anderem auch Vereine und Stiftungen zu kämpfen, denn zahlreiche Aktivitäten, die Jahr für Jahr fest im Veranstaltungskalender verankert waren, mussten schweren Herzens auf Eis gelegt werden.

Infolgedessen sind die einen oder anderen aktuelle Sachstände nicht wie üblich in der Bevölkerung präsent, was nunmehr Angelika und Dr. Andrés Söllhuber-Kretzer, die Gründer der Söllhuber Stiftung, zum Anlass genommen haben, über ihr Projekt „Augenlicht für Bangladesch“ zu berichten.

Bedauerlicherweise fielen sowohl das geplante Frühlingskonzert im Rathaus als auch die Charity-Sommerparty Covid-19 zum Opfer. Dem Weihnachtskonzert im Schlosshotel droht ein ähnliches Schicksal. „Ganze 24 Plätze dürfen wir aus heutiger Sicht im Grünen Salon belegen. Entmutigen lassen wir uns dennoch nicht“, gewährt das Ehepaar Einblick in seine Gedanken. Seit Gründung der Stiftung 2011 wurden nach ihren vorliegenden Daten weit mehr als 2.000 Kinder-Augen-Operationen finanziert und durchgeführt. „Darüber hinaus hat unsere Hochtaunus-Region davon profitiert, dass im Laufe der Jahre mehr als 120 junge Künstler sich und ihr Talent bei unseren Konzerten präsentieren konnten. Daran werden wir auch in Zukunft festhalten wollen“, bleiben Söllhubers optimistisch.

Parallel dazu lief und läuft die Auktion von Dienstleistungen, die alle Beteiligten in normalen Zeiten etwas näher zusammenrücken lässt und für viel Spaß sorgt. Coronabedingt waren diese Aktivitäten einige Monate zum Erliegen gekommen, nun sollen sie wieder aufgenommen werden. Nicht zu vergessen die in diesen Tagen beendete Yoga-Sommerreihe des Yin Yoga Circle Kronberg.

Mithilfe bis Juli gelaufener Aktivitäten, Patenschaften und generöse Einzelspenden sind Söllhubers zufolge seit der letzten Ausschüttung bisher 12.000 Euro zusammengekommen, die allerdings erst 2021 nach Bangladesch geschickt werden sollen. „Konstante Gespräche mit dem Hospital in Mymensingh und unseren anderen NGO-Partnern haben ergeben, dass Covid-19 auch dort erwartungsgemäß seine Spuren hinterlässt, mit denen sie schwer zu kämpfen haben. Demzufolge ist das Augen-OP-Programm mit den Kindern erst wieder im letzten Monat angelaufen“, erläutert das Kronberger Ehepaar, das Mitte der 1990er-Jahre nach einem kleineren Lotto-Gewinn und dem Entschluss, die Situation blinder Menschen entscheidend verändern zu wollen, durch Freunde auf die „Andheri-Hilfe Bonn“ und deren Hilfsprojekt zur Bekämpfung der hohen Zahl an Grauem Star Erkrankter in Bangladesch aufmerksam wurde. 2008 bereisten sie erstmals das sechstärmste Land der Welt, um sich mit eigenen Augen ein Bild von der örtlichen Situation, den Schicksalen, der Verwendung der Gelder und weiterem Handlungsbedarf zu machen. „Es war erschreckend, damals operierten die Ärzte inmitten von Reisfeldern in einer Wellblechhütte“, erinnert sich das Ehepaar. Unter dem Eindruck der berührenden Erlebnisse trafen sie die Entscheidung, den Fokus künftig primär auf Kinder zu legen in dem Wissen, dass allein bei einem Drittel von rund 52.000 erblindeten Kindern im ganzen Land Grauer Star die Ursache für Blindheit ist. Über 2.000 von ihnen eröffneten sie seitdem durch die Finanzierung von Operationen zur Wiedererlangung ihres Augenlichts die Perspektive, ihrem Leben durch eine ordentliche Bildung eine entscheidende Wende geben zu können. Für diese Hilfe zur Selbsthilfe sind pro Patient 150 Euro für den Eingriff inklusive Nachbetreuung und Medikamentenversorgung vonnöten.

Getragen von Enthusiasmus, Beharrlichkeit, Herzblut und neuen Ideen gelang es im Laufe der Jahre, neben ihrem Freundes- und Bekanntenkreis immer mehr Menschen für die gute Sache zu begeistern.



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