Kronberg (pu) – Am Ende der beiden „Tage im Zeichen des Radsports“ auf dem Berliner Platz sprach Stadtmarketingleiter Matthias Greilach „von einem tollen Wochenende“ und dankte allen voran den Mitstreitern, Vereinen, Unternehmen und Organisationen, die das federführende Stadtmarketing bei dieser Premiere tatkräftig unterstützten.
Radfahren ist ein Freiluftsport und die dabei geforderte Wetterfestigkeit konnten die an der Gemeinschaftsaktion Beteiligten in den ersten Stunden direkt unter Beweis stellen. „Als ich heute Morgen unseren Pavillon aufstellte, goss es in Strömen“, skizzierte Greilach die suboptimalen Rahmenbedingungen zum Einstieg in den Samstag. Dementsprechend überschaubar war anfangs das Interesse am Informations- und Probeangebot; das änderte sich mittags mit allmählich nachlassendem Niederschlag.
Wer ungeachtet der nasskühlen Witterung den Weg zum Veranstaltungsort wählte, fand bestens gelaunte Ansprechpartner, die neben Zweiradneuheiten gebündelte Tipps zu geführten Touren im Gepäck hatten. „Wir haben mehr Zuspruch, als wir ob des Regens erwarteten“, gab Jürgen Ahl, Tourenleiter des ADFC Main-Taunus, in Übereinstimmung mit seinen Kollegen Clemens Rabe und Andreas Ripken einen ersten Zwischenstand. Das betraf die Unterschriftenaktion zur Verkehrswende ebenso wie die Bikecodierung.
Kennzeichnung
Letzteres bringt den Zweiradbesitzern den Vorteil, dass die Polizei bei Auffinden von Drahteseln oder nach Beschlagnahmung von Diebesgut deren potenzielle Eigentümer rascher finden kann. Die eingestanzte und mit Wachsmalkreide noch optimaler hervorgehobene Markierung enthält das KFZ-Kennzeichen der Region, Gemeinde- und Straßenschlüssel, Hausnummer, die Initialen des Besitzers und das Jahr der Codierung. Dieser so genannte „FEIN-Code“ (Friedberger Eigentümer-Identifizierungs-Nummer) lässt sich von den Behörden und der Polizei leicht entschlüsseln. Für Fragen standen neben drei Tourenleitern der Main-Taunus-Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs zusätzlich Vertreter der Kronberger Ortsgruppe zur Verfügung.
An Bedeutung gewonnen
Die sich alle dem Bikesport widmenden Interessengruppen und Unternehmen waren erstmals vom Stadtmarketing an einen Standort zusammengeholt worden, um die Vernetzung voranzutreiben, Synergien zu nutzen und der Bevölkerung auf kleinem Raum die vielfältigen Möglichkeiten und Wege rund um diese Thematik aufzuzeigen.
Durch die Pandemie und die an Dynamik aufnehmende Verkehrswende hat das Radfahren in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Dies vor Augen und durch den Vorteil des S-Bahnanschlusses möchte sich die Stadt Kronberg im Taunus als Ausgangspunkt für Fahrrad- und Mountainbiketouren profilieren. „Mit diesem Pfund ist in der Vergangenheit zu wenig gewuchert worden, das wollen wir ändern“, gibt Stadtmarketingleiter Matthias Greilach die Richtung vor.
Beim Bikeopening mit von der Partie Fahrrad-Fachhändler HIBIKE, der nach den Worten von Laura Trümper und Luca Peschke (Marketing) in diesem Jahr statt auf ein großes auf mehrere kleinere Testivals setzt. Zum Probefahren mitgebracht hatten sie die urbanen Bikes von COBOC aus Heidelberg.
Während die von der Radsportabteilung des MTV Kronberg durchgeführte Veranstaltung „Bike und Run“ am 3. Oktober längst Kultstatus hat, lädt der Verein Willy Schuster zufolge am 26. Juni nach dreijähriger Pause zum nächsten Mountainbike-Marathon ein.
Damit wäre der Bogen zu in der Regel anspruchsvolleren Angeboten geschlagen. Der Wheels over Frankfurt Radsport e.V. ist vielen Kronbergern bereits von seiner Beteiligung an der Schaffung und Pflege der „Dirt Spot-Kronberg“-Anlage am Triftweg sowie dem Betrieb des Bikeparks am Großen Feldberg ein Begriff.
Unter Umständen weniger bekannt dürfte dem einen oder anderen die DIMBG IG Taunus sein, eine Interessengemeinschaft der Mountainbiker aus dem Taunus als lokale Organisation der Deutschen Initiative Mountain Bike.
Sie ist Anbieter von allen Ansprüchen und Zielen gerecht werdenden Touren, Ansprechpartner für öffentliche Institutionen wie HessenForst, Naturschutz sowie Interessenvertretungen wie Wandervereine, Waldbesitzerverbände und nimmt bei Konflikten von oder mit Mountainbikern gerne eine Vermittlerrolle ein.
EXO-Bike Tours legt dagegen den Schwerpunkt auf außergewöhnliche geführte Touren auf historischen Pfaden.
Der Auftakttag des Radsports wurde abends durch den von den Kronberger Lichtspielen auf der Videowall gezeigten Dokumentarfilm „Besser Welt als nie“, die Geschichte einer mittels Fahrrad um die Welt zurückgelegten Reise, abgerundet. Zur großen Erleichterung der Organisatoren waren die Wetterbedingungen am Sonntag deutlich besser, was sich positiv auf die Besucherzahlen auswirkte. Siehe dazu weiteren Bericht in dieser Ausgabe.