Wissenschaftstag an der AKS mit vielen spannenden Vorträgen

Eine Vielzahl an Anregungen für ihren weiteren Bildungsweg erhielten die Oberstufenschülerinnen und -schüler beim Wissenschaftstag an der AKS.
Foto: privat

Kronberg (kb) – Auf die 129 Schülerinnen und Schüler der Q2-Phase der Altkönigschule kommt im nächsten Jahr die Abiturprüfung zu – und damit auch die Entscheidung, wie es nach der Schule weitergehen soll. Eine Vielzahl an Anregungen für ihren weiteren Bildungsweg erhielten die Oberstufenschüler beim Wissenschaftstag, der erstmals nach zwei Jahren Pandemie wieder live an der AKS stattfand.

Grundidee der Veranstaltung ist der Austausch, das „Brückenschlagen“ zwischen denjenigen, die im naturwissenschaftlichen Bereich forschen und lehren, und denen, die Naturwissenschaften bislang nur aus dem Unterricht kennen und später vielleicht einmal in eine ähnliche Richtung gehen wollen.

Die Einführungsvorlesung hielten die beiden Pharmakologen Prof. Theodor Dingermann und Prof. Dieter Steinhilber zu dem Thema „Der Covid-19-Patient – When is Davy on the Road again?“ Doch was hat nun „Davy‘s on the Road Again“, der 70er Jahre Hit der Manfred Mann’s Earth Band, mit Covid-19 zu tun? Die Schülerinnen und Schüler erfassten schnell den thematischen Zusammenhang: Die Musikbranche war einer der Bereiche, die von Covid-19 am stärksten betroffen war. Prof. Steinhilber zeigte mit vielen musikalischen Beispielen, wie erfinderisch die Künstler waren, um trotzdem Musik machen zu können. Prof. Dingermann referierte dazu in einem anregenden Vortrag über die Entstehung der Pandemie und die neuesten Erkenntnisse zu Impfstoffen und Medikamenten. Es war ein sehr informativer und kurzweiliger Vortrag. Im Anschluss konnten die Lernenden zwischen drei naturwissenschaftlichen Themen wählen.

Professor Dr. Holger Podlech vom Institut für Angewandte Physik machte in seinem Vortrag „Energieversorgung und Mobilität – Begrenzte Ressourcen: Wie sind wir zukünftig mobil?“ deutlich, welcher Energiebedarf mit unserem Lebensstil verknüpft ist und wie groß die oft unterschätzte Energiemenge für die Produktion von Konsumgütern ist. Den jungen Zuhörerinnen und Zuhörern wurde dabei klar, wie wir als Gesellschaft derzeit unseren Energiebedarf decken und welche Herausforderungen bei der Umstellung auf erneuerbare Energien bestehen. Nach dem Vortrag nahm sich Professor Podlech viel Zeit für die zahlreichen Fragen, und selbst nach dem Vortrag liefen die Diskussionen weiter.

Dr. Mario Wurglics vom Fachbereich Pharmazeutische Biologie stellte den Schülerinnen und Schülern in seinem Vortrag „Cannabis – Wunderpflanze oder Heilmittel“ die im Jahr 2017 beschlossene Gesetzesänderung und die damit verbundenen erweiterten Anwendungsmöglichkeiten von Cannabis vor. Die anschauliche Darstellung des molekularen Wirkungsmechanismus auf das Nervensystem zeigten deutlich die Vor- und Nachteile des Konsums auf. Eine angeregte Diskussion beendete den Vortrag.

Faszinierende Einblicke in das Thema „Die Entstehung der Sterne und Planeten“ gewährte der Astrophysiker PD Dr. Markus Röllig. Anschauliche Grafiken, Animationen und unglaubliche Fotos zeigten deutlich, wie spannend theoretische Physik sein kann. Besonders interessant war die Vorstellung des neues „James Webb“-Teleskops, das bisher größte und leistungsfähigste Teleskop, welches je ins All gebracht wurde. Das erste Bild hatte die NASA erst zwei Tage zuvor präsentiert. Das Bild zeigt die Galaxie-Cluster „SMACS 0723“ als helle weiße Punkte. Es ist die tiefste und schärfste bisher aufgenommene Infrarot-Sicht auf das Universum.

Die Aktion „Brückenschlagen“ zwischen Schule und Universität ist wieder einmal gelungen und auch das Leitmotiv „Nur wer selbst brennt, kann Feuer in anderen entfachen“ wurde auf nachvollziehbare und einprägsame Weise demonstriert. Dieses Fazit können die Schüler sowie Petra Duwe, Leitung des MINT-Fachbereiches der Altkönigschule, gleichermaßen ziehen, und auch für die kommenden Jahre soll diese Kooperation weiterhin Bestand haben.

Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle Herrn Rainer Gläsel, der seit nunmehr 20 Jahren mit dem Projekt BRÜCKENSCHLAGEN zur Förderung der naturwissenschaftlichen Interessen an Schulen beiträgt.



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