Gartenauszeichnung für die Conradis aus Oberhöchstadt

Rita und Norbert Conradi mit der Auszeichnung für einen hessischen„Naturgarten“ Foto: privat

Oberhöchstadt (war) – Einst sollen laut biblischem Schöpfungsbericht Adam und Eva als erste Menschen überhaupt im Paradies – auch Garten Eden genannt – gelebt haben. Das zeigt, dass das Wort „Garten“ schon in frühesten Zeiten positiv konnotiert war. Dem Aufenthalt im Garten werden schließlich positive Auswirkung auf die körperliche und seelische Gesundheit nachgesagt, wie entsprechende Studien immer wieder belegen. Kein Wunder also, dass viele Menschen von einem großen Garten voll mit bunten Blumen sowie blühenden Sträuchern und altehrwürdigen Baumveteranen neben reich tragenden Obstbäumen träumen. Zwei, die sich diesen Traum weitgehend erfüllt haben, sind Rita und Norbert Conradi, ein Ehepaar aus Oberhöchstadt. In dem Buch „Romantische Gartenreisen in Deutschland“ aus dem renommierten Callwey-Verlag wird ihr großräumiger Garten sogar neben dem Park von Schloss Friedrichshof in Kronberg und dem Palmengarten in Frankfurt exemplarisch für das Bundesland Hessen vorgestellt. Das zeigt, dass das passionierte Naturgärtner-Paar über den berühmten grünen Daumen verfügen muss. Dazu heißt es passend im Hebräischen: Wie der Garten, so der Gärtner! Nicht verschwiegen werden soll dabei, dass der von den Conradis fabelhaft gepflegte Garten zwar sehr schön anzusehen ist, aber auch jede Menge Arbeit und Beharrlichkeit verlangt, denn so manches Pflanzengeschöpf, dazu zählen insbesondere Bäume, entfaltet seine Pracht oft erst nach 100 Jahren und mehr. Da gilt es, in Generationen zu denken. Seit fast 20 Jahren widmet sich das Ehepaar nunmehr seinem privaten Garten Eden, wobei Rita Conradi anfangs die im wahren Sinne des Wortes treibende Kraft war, das Grünprojekt rund um ihr Domizil in Oberhöchstadt sukzessive anzulegen. „Pflanzen sowie hegen und pflegen war schon immer meine Leidenschaft“, so ihr Kommentar. Berufsbedingt konnte ihr Mann erst später voll mit einsteigen, wurde aber dann umso schneller durch seine Ehefrau von deren „Gartenvirus“ unheilbar angesteckt, sodass die Grünanlage heute als beider Gemeinschaftswerk gelten darf. Für ihren unermüdlichen Gartenfleiß erhielten die Conradis vor kurzem die Auszeichnung „Natur im Garten“. Dahinter steht die Grundidee, möglichst im Einklang mit der Natur zu gärtnern. Schließlich kennt diese weder Kunstdünger noch artifizielle Pestizide oder Herbizide. Initiiert wurde die Bewegung „Natur im Garten“ ursprünglich vor 25 Jahren in Niederösterreich, um die Pflanzen- und Tiervielfalt in möglichst naturnahen Gärten und Parks, die sich in privater wie in öffentlicher Hand befinden können, zu fördern. Mittlerweile hat die Institution in ganz Europa außerhalb Österreichs bereits über 20.000 Plaketten verliehen und eine davon ist jetzt auch in Oberhöchstadt anzutreffen. Die Auszeichnung setzt voraus, dass weder Kunstdünger noch chemisch-synthetische Pestizide bei der Gartenpflege zum Einsatz kommen. Außerdem sind Kunststoffprodukte weitgehend zu vermeiden. Weitere Kriterien sind unter anderem das Vorhandensein von Wildgehölzen samt Wildstrauchhecken inklusive einer Wildblumenwiese, ein Feucht- und/oder Trockenbiotop, zuvorderst heimische Blumen und Bäume, Regenwassernutzung, Komposthaufen, Verzicht auf Torf, keine Bodenversiegelung sowie nicht zuletzt eine tierschonende Pflege.

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