Leserbrief

Unsere Leserin Maria Biebricher, Schwarzer Weg, Kronberg, schreibt unter der Überschrift „Regenbogen im Fußballstadion? Geht‘s noch?“ Folgendes:
Was sucht dieses Thema im Sport? Haben wir keine anderen Probleme? Vor rund einem Vierteljahrhundert wurde über meinen früheren Kollegen – nennen wir ihn Dieter – in einer lokalen Zeitung berichtet. Denn nach Feierabend wurde aus Dieter Helga: mit Leoparden-Mini, beneidenswert schönen Beinen übrigens, High Heels und Perücke. Heute ist das Thema keinen Bericht mehr wert, es ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die unterschiedlichen Lebensformen haben ihren Platz in ihr gefunden. Das sieht man nicht zuletzt an dem „d“, das bei Stellenanzeigen grundsätzlich dem „m“ und „w“ folgt.

Natürlich hat diese Toleranz ihre Grenzen; vor allem dort, wo man nicht weiß, wie man „Menschenrechte“ buchstabiert. Bezeichnenderweise bekennt gerade hier kein Konzern (buchstäblich) Farbe; es könnte ja kommerziell schmerzhaft werden. „Schuster bleibe bei deinen Leisten“, sagte meine Oma. In Literatur und Film/Theater mögen politische Botschaften angebracht sein, aber lassen wir doch den Sport Sport sein.



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