Geschwindigkeitsanzeigegeräte messen auch Verkehrsfrequenz

Erster Stadtrat Christof Fink lächelt mit dem Smiley des Geschwindigkeitsanzeigegeräts in der Homburger Landstraße um die Wette, wenn das Tempolimit eingehalten wird.     Foto: Ehmler

 

Oberursel (eh). 16 500 Fahrzeuge täglich wurden in der Homburger Landstraße gezählt, was einer Lärmbelästigung tagsüber von 70 Dezibel bedeutete. Nachts waren es 60 Dezibel. Deswegen wurde aus Lärmschutzgründen im Abschnitt zwischen der Kreuzung Frankfurter Landstraße und der Brücke „An den Drei Hasen“ am 27. Juli Tempo 30 eingeführt.

Was passiert, wenn die Geachwindigkeit von 50 auf 30 Kilometer pro Stunde reduziert wird? Diese Frage beantwortet der Leiter des Geschäftsbereichs Umwelt, Mobilität, Bauaufsicht und IT bei der Stadt, Bernd Strobehn, so: „Es halbiert den Lärm.“

Zwei neue Geschwindigkeitsanzeigegeräte werden im Stadtgebiet eingesetzt. Der erste Standort der beiden Geräte befindet sich in der Homburger Landstraße. „Durch den Einsatz wollen wir zusätzlich zur Beschilderung auf die Einhaltung der Tempobegrenzung hinweisen. Lärmschutz für die Anwohner und die verbesserte Verkehrssicherheit sind aus meiner Sicht zwei wichtige Gründe, die für Tempo 30 an dieser Stelle sprechen. Damit sind die 5000 Euro, die wir für den Kauf dieser beiden Geräte ausgegeben haben, auch eine sinnvolle Investition in die Verkehrssicherheit unserer Stadt“, sagt Erster Stadtrat Christof Fink.

Zwei Funktionen machen die Geschwindigkeitsanzeigegeräte für Fink so wertvoll: Sie erinnern die Fahrer an die Einhaltung der Geschwindigkeitsvorgaben, auch mit Emoticons – hier sind es Smileys. Dabei erfassen die Geräte anhand von Detektoren die gefahrene Geschwindigkeit ankommender Fahrzeuge. Entsprechend der Einstellung der Schwellen-Geschwindigkeit am Gerät zeigt das Display dann die gefahrene Geschwindigkeit im Wechsel mit einem Smiley-Symbol an.

Wird die eingestellte Geschwindigkeitsschwelle überschritten, weist ein rotes Smiley-Symbol mit hängenden Mundwinkeln auf Fehlverhalten hin. So wird der Fahrer unmittelbar aufgefordert, die Geschwindigkeit zu reduzieren. Durch den mahnenden Hinweis und die sichtbare Überwachung am Straßenrand erfolgt in der Regel eine unmittelbare Anpassung der Fahrgeschwindigkeit an die vorgegebene Geschwindigkeitsbegrenzung.

Bei eingehaltener Geschwindigkeit wird die ordnungsgemäße Fahrweise mit einem lächelnden, grünen Smileys gelobt. „Dies ruft eine positive Bestätigung beim Fahrer aus und hat – hoffentlich – langfristig einen positiven Lerneffekt“, so Fink

Die Verkehrsfrequenz wird für eine spätere Auswertung vom Geschwindigkeitsanzeigegerät erfasst. Damit können Aussagen zur Verkehrsdichte, zur gefahrenen Geschwindigkeit mit Bezug zur Uhrzeit, aber auch zur Veränderung des Fahrverhaltens nach dem ersten Display-Kontakt ausgewertet werden. Somit verfügt die Stadt über aktuelle Verkehrsdaten.

„Wir hätten die Geräte gerne mit Solarenergie versorgt, das ist aber für unsere Zwecke nicht sinnvoll. Wir bauen die Geräte wöchentlich oder zweiwöchentlich an neuen Standorten auf, und der Umbau solarbetriebener Geräte ist relativ aufwendig. Außerdem können solarbetriebene Geräte an Standorten mit hoher Verkehrsfrequenz einen unterbrechungsfreien Betrieb nicht sicherstellen. Daher wurden die Geräte mit leistungsstarken Akkus ausgestattet, um auch an stark frequentierten Straßen eine lange Anzeigezeit der Geschwindigkeiten zu gewährleisten“, erklärt der Erste Stadtrat.

Im Anschluss an den Standort Homburger Landstraße kommen die Geräte zum Schuljahresbeginn vor den Grundschulen zum Einsatz, bevor sie dann wieder in hochfrequentierte Tempo-30-Bereiche wie etwa in der Nassauer Straße aufgestellt werden. 



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