Zum Jubiläum fließen beim BCV die Freudentränen

Die BCV-Garden, hier die Minis, überzeugen wie gewohnt mit akrobatischen Höchstleistungen bei der Polka. Für Sitzungspräsident Steffen Kitz ein „echter Gänsehautmoment“. Foto: sth

Oberursel (sth). Der Karneval ist bekanntermaßen eine feucht-fröhliche Veranstaltung. Da wird geschunkelt und gelacht, getrunken und die Nacht zum Tage gemacht. Das ist beim Bommersheimer Carneval Verein (BCV) nicht anders, gerade in der diesjährigen Kampagne, feiert der BCV heuer doch sein 33-jähriges Bestehen. Und doch flossen bei der Jubiläumssitzung am Samstagabend in der gut gefüllten Burgwiesenhalle gleich mehrfach die Tränen.

Prinzessin Vanessa I. weinte vor Glück angesichts der Spendenbereitschaft der zehnjährigen Melissa aus der Mini-Garde, die ihr Sparschwein zugunsten des Vereins „Frühe Hilfen Oberursel“ und des Alfred-Delp-Hauses geschlachtet hatte. Für beide Einrichtungen wirbt Vanessa I. um finanzielle Unterstützung. Kinderprinzessin Tala I. kamen die Tränen, als ihr Prinz Raphael I. einen Blumenstrauß überreichte. Und selbst die Herren aus dem Elferrat zeigten sich gerührt, als der Vorsitzende Reimund Krammich dem Sitzungspräsidenten Steffen Kitz für dessen 25. Sitzung in leitender Funktion einen Pokal übergab.

Es menschelte nur so in der Burgwiesenhalle, auch als Kitz einen besonders emotionalen Programmpunkt ankündigte. Drei Jahre Arbeit habe es ihn gekostet, um Anne Bohn mit ihrer Interpretation von „Ich liebe das Leben“ auf die Bühne zu bringen. Kitz zeigte sich so begeistert, dass er den Text selbst dann nochmal anstimmte, als die Musik schon verklungen war. „Las Vegas macht ne‘ riesen Schau, zu dreimal elf Jahre BCV“ lautet das diesjährige Kampagnenmotto, Bühne und Tische waren passend mit Spielkarten, Spielchips und Dollarnoten dekoriert worden. Und es schien der sehnlichste Wunsch aller Beteiligten zu sein, dass die mal launigen, mal ergreifenden Auftritte – wie so mancher Abend im Spielcasino – nie ein Ende finden sollten.

Ein „echter Gänsehautmoment“ war für Kitz auch die Polka der BCV-Garden, wobei die Bühne angesichts der vier Gruppen stark an ihre Kapazitätsgrenze geriet. Mini-Minis, Minis, Midis und Maxis durften später jeweils nochmal ran und lieferten mit ihren Showtänzen sehenswerte und zum Motto passende Darbietungen. Tanzmariechen Mara Tomillo sowie das Tanz-Duo aus Leonie Brum und Pauli Ihlenfeld rundeten die Auftritte der Garden vor den Augen des begeisterten Publikums ab.

Auch die traditionellen Reden aus der Bütt durften natürlich nicht fehlen. Der Stempelmacher Thomas Poppitz gab auch in diesem Jahr wieder seinen ganz persönlichen Blick aufs Geschehen in Orschel und in der Welt zum Besten. Er prangerte die Panikmache angesichts des grassierenden Corona-Virus an, kritisierte den erlahmenden Verkehr auf der Bommersheimer Straße und sprach beim Blick nach Thüringen von einem gewählten Ministerpräsidenten der „AfDP“. Logisch sein Resümee: „Gebt den Wutbürgern einen Tritt, Stempel druff‘ und ab damit!“ Bastian Wehrheim erzählte in seinem Vortrag mit blauem Auge aus seiner gescheiterten Football-Karriere: „Sport, das läuft mir aus dem Ruder, ich setz‘ mich wieder vor den Computer.“

HDMI – hilft der Mutter immer

Lautstarken Applaus ernteten völlig zurecht die „Zwei Ultra’s“, bestehend aus den Ex-Prinzen Simon Kopp und Leonard Rebscher. Ihren Text komplett auswendig gelernt, erzählten sich die Jungs gegenseitig von den ernüchternden Begegnungen ihrer Mütter mit der Haustechnik. Da muss die Mama schon mal auf „Shopping-Queen“ verzichten, weil sie das HDMI-Kabel des Fernsehgeräts nicht finden kann. Entsprechend formulierten die Jungs eine passende Bedeutung für die Abkürzung: „HDMI – hilft der Mutter immer.“

Und so wurde dem Publikum in Bommersheim bis tief in die Nacht die versprochene „riesen Schau“ geboten – mit bester Party-Stimmung, und darüber hinaus vielen emotio-nalen Momenten.

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