24 Stunden im Einsatz wie die Profis von der Berufsfeuerwehr

Mit mehreren Strahlrohren wird der simulierte Brand bekämpft und verhindert, dass das Feuer auf andere Gebäudeteile übergreift. Foto: gt

Oberursel (gt). Am Freitag hatten sich etwa 80 Mitglieder der Jugendfeuerwehren der Stadt in den Wachen Bommersheim und Oberstedten für ein besonderes Erlebnis versammelt. Sie sollten erfahren, wie es ist, einen 24-Stunden-Dienst bei der Berufsfeuerwehr zu absolvieren.

Außer Spiel und Spaß sollten auch Feuerwehrthemen vermittelt werden, darunter auch Fahrzeugkunde. Da nicht alle Wachen die gleichen Fahrzeuge haben, war es für die Jugendlichen eine gute Gelegenheit, auch die einen Eindruck von der Ausstattung der anderen Wachen zu erhalten. Auch das gegenseitige Kennenlernen gehörte zum Programm, und so wurden gleich am Anfang wehrübergreifende Gruppen gebildet. Jeder Gruppe wurde eine Rolle zugeteilt, und für jede Gruppe gab es ein eigenes Fahrzeug. Mitglieder der Wehr Mitte wurden in Oberstedten stationiert, Mitglieder der Wehren Stierstadt und Weißkirchen in Bommersheim.

Im Mittelpunkt des Wochenendes standen die simulierten Einsätze, die von den Jugendlichen – auch nachts – zu bewältigen waren. So wurden beide Wehren am Freitagabend um 23 Uhr zum St.-Georgs-Hof in Bommersheim gerufen, um einen „Brand“ zu bekämpfen, und morgens um 6.30 Uhr wurde die Wehr in Bommersheim wegen einer „Personensuche“ auf der Stierstädte Heide alarmiert. Um die Anwohner nicht zu beunruhigen, wurden bei diesen Einsätzen die Blaulichter erst am Einsatzort eingeschaltet, erklärte Stadtjugendfeuerwehrwart Tim Kinkel.

Als letzte von insgesamt sieben Übungen wurden alle Gruppen zusammen mit der Jugendfeuerwehr aus Steinbach am Samstagnachmittag zum simulierten Brand an der Dornbachschule in Oberstedten gerufen. 106 Jugendliche in 19 Fahrzeugen machten sich um 15 Uhr auf den Weg, und die ersten Fahrzeuge waren nur wenige Minuten später am Einsatzort. Sie wussten, dass eine Rauchentwicklung im Klassenzimmerbereich gemeldet war und damit der Verdacht auf einen Brand bestand. Daher waren viele Gruppen damit beschäftigt, das Feuer von beiden Seiten des Gebäudes außen zu bekämpfen, um zu verhindern, dass es auf andere Gebäudeteile übergriff. Wasser dafür kam anfangs aus den Fahrzeugtanks, später wurden die Schläuche auch an einen Hydrant an der Straße angeschlossen. Währenddessen machten sich andere Gruppen mit Atemschutzgeräten auf den Weg in das Gebäude, um acht vermisste Schüler zu suchen, die von Mitgliedern der Mini-Feuerwehr gespielt wurden. Manche von ihnen mussten sogar herausgetragen werden.

Am Ende der Übung wurden die Schläuche eingerollt und zum Waschen eingesammelt, die Fahrzeuge wurden mit frischen Schläuchen ausgestattet, und alle machten sich auf den Weg zum Gerätehaus in Oberstedten für die Nachbesprechung. Feuerwehrdezernent Christof Fink zeigte sich dort von den Jugendlichen beeindruckt und lobte ihre Professionalität und die gute Zusammenarbeit zwischen den Wehren. Stadtbrandinspektion Valentin Reuter bedankte sich bei den Jugendlichen dafür, dass sie der Feuerwehr durch die Coronapandemie treu geblieben sind. „Ihr habt das super gemacht“, sagte er.

Nach der Stärkung mit Nudeln und Hackfleisch- oder Tomatensoße blieb nur noch die Fahrzeugreinigung als letzte Aufgabe, bevor alle sich auf dem Weg nach Hause machten und etwas Schlaf im eigenen Bett nachholten.

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