Ärgerliche Niederlage, Blaue Karte für Trainer Florian See

Oberursel (js). Die schöne Serie mit drei Siegen in Folge gegen Teams aus der oberen Tabellenregion ist mit Frust zu Ende gegangen. Wieder war es die TG Kastel aus dem Wiesbadener Vorort, die den Handballern der TSG Oberursel das Wochenende verdorben hat. Und wahrscheinlich die noch vorhandene Aussicht, die Saison als Landesliga-Aufsteiger sogar auf Platz vier oder fünf beenden zu können. Im Hinspiel vor eigenem Publikum reichte es nach Phasen lähmenden Leerlaufs, haarsträubenden Fehlern in entscheidenden Momenten und Fehlwürfen in Serie gegen die Mannschaft aus dem hinteren Mittelfeld nur zu einem Unentschieden (28:28) in letzter Sekunde, das Rückspiel am Samstagabend ging mit 32:34 Toren verloren. Es gab Momente in dieser Partie, da war die TSGO aus unterschiedlichen Gründen selbst ihr härtester Gegner.

Dass dabei am Ende auch der Trainer eine sichtbare Rolle spielte, setzte dem umgreifenden Ungemach noch eins drauf, denn in den alles entscheidenden Schlussminuten saß er nicht mehr auf der Bank, und sein Team musste vorübergehend für seine Unbeherrschtheit büßen und in Unterzahl agieren. Denn kaum war Luca Gogolin nach seiner Zeitstrafe (52. Minute), die Kastel zum Ausbau der Führung auf fünf Tore (31:26) nutzte, wieder auf dem Feld und die TSGO hatte den Anschluss geschafft, da ging bei Coach Florian See, dem erfahrenen Spieler auch in höheren Spielklassen, eine Sicherung durch. Durch wiederholtes echauffiertes Meckern gegenüber den Schiedsrichtern verdiente er sich seine Rote Karte redlich. Und die folgende Blaue Karte (Platzverweis mit Bericht), die außerdem noch eine Sperre nach sich zieht. Letzter Auslöser einer Spielsituation, die zu einem Tor für Oberursel geführt hatte, als der bei einem Tempogegenstoß gefoulte Bennet Wienand dem Kollegen Timo Günther aber den Ball noch für den erfolgreichen Torwurf zupassen konnte. Danach wurde die Zeit im wilden Schlagabtausch vor der Schlusssirene zu knapp, um das Blatt noch einmal zu wenden. Niklas Haupt traf noch zum 33:32, mit dem Schlusspfiff bekam Kastel noch einen Siebenmeter, der, ohne Bedeutung, erfolgreich verwandelt wurde. Die Entschuldigung des Trainers für sein Verhalten kam beim Schiri-Gespann nach dem Spiel zwar an, die Mannschaft konnte das nicht mehr retten.

Im Spiel kamen die kantigen Gastgeber wie auch beim ärgerlichen Remis im Hinspiel immer wieder durch zielgerichtete intensive Körperarbeit zum Erfolg. Zudem kam Oberursel erneut nicht mit der offensiven Deckung Kastels zurecht. Die passende taktische Reaktion darauf wurde nicht gefunden oder bei der wiederholt versuchten 7-gegen-6-Variante schlecht umgesetzt, die Gastgeber zu einfachen Toren eingeladen. Fast über die komplette Spielzeit konnte Kastel die Führung behaupten, die einzige Wende zur eigenen 24:21-Führung der TSGO nach knapp 40 Spielminuten entpuppte sich schnell als Momentaufnahme. Es war mehr drin als die Tore von Wienand (7/2), Oliver Avemann (6), Haupt (5), Günther (4), Mertzlin, Ljubic (je 3), Rummel und Dießner (je 2).



X