Eckhard Hullmann erkennt den Schützenhof an der Platane

Er ist ein neuer Fan des Stadträtsels: Eckhard Hullmann. Foto: privat

Oberursel (ach). Ein Blick auf das Foto hat Eckhard Hullmann genügt, dann wusste er, dass darauf der Schützenhof zu sehen ist. „Ich habe schon oft das Stadträtsel gelesen und gedacht, da könnte ich auch teilnehmen. Aber zugleich meinte ich oft, andere könnten das besser lösen. Nun habe ich in einer ruhigen Stunde die Lösung tatsächlich eingereicht und gleich gewonnen“, freut sich der neue Stadträtsel-Fan.

„Der Schützenhof hat eine interessante Geschichte“, sagt Eckhard Hullmann. Die letzten Episoden davon hat er selbst noch miterlebt – von Steinbach aus. Dort wohnte er mit seiner Frau, ehe das Paar 1980 ein Haus in Oberursel gekauft hat und ins Taunusstädtchen umgezogen ist. Vom ersten Hotel am Platze und der prächtigen Gartenwirtschaft mit zwei herrlichen Platanen übte der Schützenhof eine große Anziehung für Gäste aus nah und fern aus. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Hotel als Lazarett genutzt, und danach haben sich die Amerikaner dort niedergelassen. Nach dem Abzug zogen Flüchtlinge und Glasbläser ein. Nach der Währungsreform wurde der Hotelbetrieb wieder aufgenommen, bis das Gebäude 1968 abgebrochen wurde, um Platz für das „Kaufhaus der Mitte“ zu schaffen. Eine prächtige Platane des Schützenhofs blieb erhalten und steht heute auf der Bärenkreuzung. Schon damals sollte sie weg, weil sie angeblich den Verkehr störte“, erinnert sich Hullmann. Bei der grundhaften Erneuerung der Kreuzung vor etwa 15 Jahren wurde die gleiche Diskussion erneut geführt. Und die Platane steht „glücklicherweise“ noch immer.

Damit meinte das Schicksal es mit ihr besser als mit zahlreichen alten Häusern in der Innenstadt, die Neubauten weichen mussten und immer noch müssen. Nicht nur an der Bärenkreuzung. In nächster Nähe soll demnächst die Schützenapotheke, die ihren Namen vom Schützenhof überommen hatte, mitsamt „dem schönen alten Haus“, das auf dem gleichen Grundstück steht, verschwinden. „Die Stadt hat noch alte Straßenzüge und ist historisch und geschichtlich sehr interessant“, sagt der Gewinner und hofft, dass möglichst viele davon erhalten bleiben.

In den über 40 Jahren in Oberursel habe er mit seiner Frau „viele schöne Details und Besonderheiten gesehen und kennengelernt“. Beide hätten wichtige Bücher über Oberursel gelesen wie auch jetzt die „Festschrift zur 50-jährigen Jubiläumsfeier“, die Eckhard Hullmann gewonnen hat. Das Ehepaar besucht gerne die Veranstaltungen des Vereins für Geschichte und Heimatkunde im Ferdinand-Balzer-Haus und mag die Gespräche mit der Vorsitzenden Marion Unger, mit der es befreundet ist. Und es freut sich auf die nächsten Rätsel: „Ob man gewinnt oder nicht, bei jeder Recherche lernt man eine Menge zur Oberurseler Geschichte hinzu.“



X