Elektro, Hybrid oder doch lieber Benziner?

Auf der Adenauerallee zeigt das Autohaus Weil aus Friedrichsdorf die neuesten Modell von Renault, Dacia und Mitsubishi. Foto: fch

Oberursel (fch). „Mobilität von morgen“ lautete das Motto der diesjährigen Autoschau „Autos in der Allee“ (AiA). Veranstalter des zweitägigen Events mit Rahmenprogramm und verkaufsoffenem Sonntag war nach drei Jahren Corona-Pause erneut das Oberurseler Selbstständigenforum fokus O. Insgesamt 15 Autohäuser aus der Region präsentierten im Bereich Adenauerallee, Epinay-Platz, Oberhöchststadter- und Liebfrauenstraße Trends, Innovationen und Visionen der Autobranche.

Die Bandbreite bei den neuen Modellen reichte von Autos für jeden Anspruch und Geldbeutel über Kleintransporter und Wohnmobile bis zu E-Bikes, E-Scootern und Lastenbikes. Auf der AiA konnten Besucher zwei Tage lang 160 Fahrzeuge sehen, in den Modellen Probe sitzen oder gar Probefahren, sich über Vor- und Nachteile unterschiedlicher Antriebsarten, Ausstattungsvarianten und vieles mehr von den Fachverkäufern informieren lassen.

Das Thema Elektromobilität war an allen Ständen vorrangig. „Wir präsentieren allein sechs vollelektronische Fahrzeuge mit bis zu acht Sitzplätzen. Einschließlich Hybrid macht die E-Mobilität einen hohen, stetig wachsenden Anteil am Umsatz aus“, informierten Tim Wüstenberg, Patrick Wiegand, Andrea Amaral und Thorsten Hainz am Stand von Senger Automobile auf dem Epinay-Platz. Dem Angebot stehe eine seit drei Jahren wachsende Nachfrage gegenüber, die seit einem Jahr stark ansteige. Gleich nebenan berichtete Timo Schroll vom Audi Zentrum Oberursel/Bad Homburg, dass es auf der AiA vier voll- elektronische Fahrzeuge zeige vom Q4-Einsteigermodell bis zum e-tron GT. „Wir können im Rahmen einer Aktion 500 Lagerwagen kurzfristig zur Verfügung stellen.“

Alle Händler bestätigten, dass die Nachfrage nach Elektro-Fahrzeugen bei Pkw und Nutzfahrzeugen sehr hoch sei und sich viele für E-Fahrzeuge interessierten. Das zeige sich auch auf der AiA. Einige Händler gaben zu bedenken, dass die Nachfrage nach E-Modellen durch die Förderung von bis zu 10 000 Euro verstärkt werde. Gebremst werde der Trend zur E-Mobilität derzeit wieder durch den stark ansteigenden Strompreis und die fehlende Lade-Infrastruktur. Hinzu kämen Lieferengpässe bei Chips und Baugruppen sowie teils lange Wartezeiten durch die steigende Nachfrage. So warten die Kunden meist eineinhalb Jahre auf ihren E-Neuwagen.

Bürgermeisterin Antje Runge informierte, dass die Verwaltung noch in diesem Jahr ein Standortkonzept für das Stadtgebiet vorlegen werde. Oberurseler Unternehmen errichteten bereits Ladesäulen für die Fahrzeuge ihrer Mitarbeiter.

Michael Nowak und Niklas Gebhard vom Vertragshändler B & K präsentierten neue Modelle wie den BMW 220i Active Tourer, den es als Benziner und Plug-in-Hybrid gibt, und den neuen vollelektronischen BMWi4. Voll-Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Modelle wie der Lexus NX haben eine Reichweite von 70 bis 100 Kilometer. „Vom LC 500 Sportwagen, den es als Cabrio und Coupe gibt, haben wir derzeit jeweils 40 Fahrzeuge als Sondermodelle zur Verfügung“, informierten Mario Blazevict und Stefen Rieger vom Frankfurter Autohaus Nix.

Auch das Oberurseler Autohaus Koch, MTS Automobile aus Oberursel, Mazda-Auto Fischer aus Okarben, die Hyundai-Euler-Group aus Frankfurt, das Opel-Autohaus Bad Vilbel und die Peugeot-Niederlassung RheinMain präsentierten neben Benzinern und Dieseln vor allem voll-elektronische, Hybride oder Plug-in-Hybrid-Modelle. „Wir sind das erste Autohaus in der Region, das den neuen 380 SW Kombi präsentiert“, betonte Joans Lehr von der Peugeot Niederlassung. Das Friedrichsdorfer Autohaus Weil zeigte ebenfalls eine große Palette neuer Modelle der Marken Renault, Dacia und Mitsubishi.

Wer es größer mag und am liebsten mit dem Wohnmobil in den Urlaub fährt, der war bei Daniela Lutz, Martin Stenger und Udo Beuster richtig. Das Trio von Wohnmobile United in Köppern ist auf den Verkauf und die Vermietung hochwertiger Wohnmobilien der Marken Hymer, Carado, Eriba und Cross Camp spezialisiert. Der Familienbetrieb präsentierte sechs Fahrzeuge vom Kastenwagen mit Schlafdeck bis zum sieben Meter langen Wohnmobil. Mieten sei gemessen an den Kaufpreisen für Mittelklasse-Modelle mit guter Ausstattung ab 70 000 Euro preiswerter. Einen Hauch von Nostalgie versprühten die Interessengemeinschaft Cransberger Oldtimer Club. Gegen eine Spende für den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Bad Homburg/Taunus konnten Liebhaber auf dem Beifahrersitz eine Runde mit den stolzen Eigentümern drehen.

Abgerundet wurde die größte Autoschau im Hochtaunuskreis durch weitere Stände. Dazu gehörte die seit 90 Jahren ortsansässige Firma Karosseriebau und Kfz-Lackiererei Hartmann & Buhlmann. „Wir reparieren Marken aller Art und lackieren mit Lacken des innovativsten und weltweit ökologischsten Lackherstellers Glasurit“, sagten Mark Jaberg und Marc Weigert. Die Firma Kärcher führte Reinigungssauger, Kehrmaschinen und weitere Produkte – auch zum Mieten – vor und warb für den Besuch des „Kärcher Clean Parks Oberursel“.

Am Stand der Mainova lockte ein Bewegungs- und Spaßparcours zum Einsatz von Muskelkraft, und es gab Infos zu Ladelösungen für Elektromobilität und den Ausbau öffentlicher Ladeinfrastruktur. Alex Röckl vom Freiwilligen Polizeidienst Bad Homburg codierte Fahrräder im Akkord. Anita Pfeiler und Ute Riede von der Polizeidirektion Hochtaunus gaben Infos zu Einstellung, Jugend- und Opferschutz, Einbruch- und Diebstahlschutz, Alkohol und Drogen im Straßenverkehr und vieles mehr. Sicherheitswesten für junge Radler und ein Reaktionstestgerät sowie Infomaterial gab es am Stand der Verkehrswacht Obertaunus. Mit allen Anbietern auf der AiA war ein breites Spektrum der Mobilität von heute und morgen abgedeckt. Das schöne Wetter sorgte für einen großen Besucherzuspruch.

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