Oberursel (gt). Erster Stadtrat Christof Fink hat am vergangenen Wochenende auf Facebook bekannt gegeben, dass er sich nicht um die Wiederwahl seiner Stelle im Rathaus bewerben wird. „Mit großem Einsatz und viel Leidenschaft habe ich in den zurückliegenden zwölf Jahren als Erster Stadtrat meiner Heimatstadt gedient. Insgesamt bin ich nun seit 31 Jahre kommunalpolitisch für Oberursel engagiert. Mit voller Überzeugung habe ich das Angebot gemacht, für eine weitere sechsjährige Amtszeit als Erster Stadtrat mit meinen Ideen, meinen Kompetenzen und meiner Kraft für unsere Stadt zur Verfügung zu stehen“, schrieb Fink: „Trotz der Verabredung der schwarz-grünen Kooperation hat die Stadtverordnetenversammlung mehrheitlich im November den Antrag auf Durchführung der Wiederwahl abgelehnt. Ich bedanke mich für Zuspruch und Unterstützung, die ich danach in vielen Gesprächen und Mails aus der Stadtgesellschaft, dem politischen Raum und von Freunden und Familie erhalten habe. Dies zeigt mir, dass mein Wirken für Oberursel von vielen Menschen anerkannt wird. Ich habe auch viele Aufforderungen erhalten, mich bei der anstehenden Ausschreibung der Stelle wieder zu bewerben, um meine Arbeit fortsetzen zu können.“ Fink zufolge ist eine wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches Wirken eine Vertrauensbasis zwischen den Stadtverordneten und dem Magistrat. Dieses Vertrauensverhältnis habe im November vergangenen Jahres einen schweren Schaden genommen.
Auch das Vertrauen in den Kooperationspartner CDU sei für die Grüne-Fraktion im Stadtparlament erschüttert, sagte die Fraktionsvorsitzende Christina Herr am Montag. Dennoch sieht sie nach zweieinhalb Jahren guter Zusammenarbeit nicht alles verloren. „Alle Demokraten müssen zusammenhalten und es müssen Mehrheiten gefunden werden, damit wir in der Stadt weiter agieren können“, sagte Herr. Zwar werde man die Kooperation nicht beenden und weiterhin mit der CDU reden, auch aktuell beim Thema Haushalt, aber die CDU habe kein Exklusivrecht mehr.
Die Oberurseler Grünen werden nun versuchen, einen Vorschlag für die Position des Ersten Stadtrates in den Wahlvorbereitungsausschuss einzubringen und schließen nicht aus, einen eigenen Kandidat bei der Wahl in der Stadtverordnetenversammlung vorzuschlagen. So schnell sind sie (noch) nicht bereit, den Sitz im hauptamtlichen Magistrat aufzugeben.