Gigabit-Tempo auch in Oberursel-Nord

Oberursel (ow). Jetzt rückt auch im Norden der Stadt das ‚Gigabit-Zeitalter‘ immer näher, denn die Deutsche Telekom startet hier im Frühjahr mit dem Ausbau des Glasfasernetzes (wie die Oberurseler Woche schon in ihrer Ausgabe vom 13. Februar berichtete).

In diesem Gebiet, das sich oberhalb des Rolls-Royce-Geländes bis zur Hohemark erstreckt und nach Telekom-Angaben mehr als 4 400 Haushalte umfasst, können sich Immobilieneigentümer und auch Mieter ab sofort für einen Hausanschluss registrieren. Wer sich während des Ausbauzeitraums in diesem Jahr für einen Anschluss entscheidet, spart die sonst üblichen einmaligen Anschlusskosten von 799,95 Euro.

Hier und in Bommersheim, das im nächsten Jahr erschlossen werden soll, wird die Deutsche Telekom nach eigenen Angaben rund 17 Kilometer Glasfaser verlegen und 21 neue Netzverteilerkästen bauen.

Das Unternehmen informierte letzte Woche eigens mit einen Infotruck vor dem Oberurseler Rathaus über seine aktuellen Ausbaupläne und beantwortete Fragen interessierter Bürger hierzu.

Die Telekom plant den Glasfaserausbau „jährlich rollierend“ und plant perspektivisch einen möglichst flächendeckenden Ausbau von Oberursel. Bürger, die nicht in den unmittelbar geplanten Ausbaugebieten wohnen, aber an einem Glasfaseranschluss interessiert sind, können die Verfügbarkeit für ihre Adresse im Internet unter www.telekom.de/glasfaser abfragen und sich dann über „Für den Glasfaser-Ausbau registrieren lassen“ online vormerken lassen. Dies erhöhe die Chance, dass weiterer Stadtteile wie etwa Stierstadt, Weißkirchen und Oberstedten in die weitere Glasfaserplanung mit einbezogen werden, erheblich, betont die Telekom.

Nach Schätzungen der Wirtschaftsförderung haben rund 80 Prozent der Oberurseler Unternehmen bereits einen Glasfaseranschluss – vor allem in den großen Gewerbegebieten ‚An den Drei Hasen‘, rund um den Zimmersmühlenweg, in Weißkirchen sowie in zentraler Innenstadt-Lage. „Die übrigen 20 Prozent in den Mischgebieten und im Gewerbegebiet Oberstedten kommen nun hoffentlich in den nächsten drei Jahren alle durch den geförderten und den eigenwirtschaftlichen Ausbau ans Netz“, schreibt Ulrike Böhme, die Leiterin der Wirtschaftsförderung und des Stadtmarketings.

Hohe Datenraten von bis zu 1 Gbit/s

Glasfaser bietet hohe Datenraten von bis zu 1 Gbit/s (1.000 Megabit pro Sekunde) und eine geringe Latenz (Verzögerung) von unter 10 Millisekunden. Auch der Upstream ist bei einem Glasfaseranschluss deutlich schneller und die Wartezeit damit entsprechend kürzer als bei einem DSL-Anschluss, was bei umfangreicheren Datenmengen, die fortlaufend in die ‚Cloud‘ hochgeladen werden, ein großer Unterschied ist. Zum Vergleich: heutige DSL-Anschlüsse erreichen beim Laden von Filmen oder Musik (Downstream) eine durchschnittliche Geschwindigkeit von um die 50 Megabit in der Sekunde (Mbit/s.) bei einer Latenzzeit von 50 Millisekunden. Beim Hochladen von eigenen Inhalten (Upstream) liegt das Tempo nur bei rund 15 Megabit in der Sekunde (Mbit/s.)

Das Streaming eines Videos in Full-HD-Auflösung benötigt rund 5 Megabit (Mbit/s.) in der Sekunde. Aber die Bedürfnisse und Anforderungen wachsen mit 4K- oder gar 8K-Filmen und mehreren Personen im Haushalt.

Da die Datenübertragung mit Hilfe von Licht (in Lichtgeschwindigkeit) keine elektromagnetischen Störungen kennt, bietet Glasfaser zudem äußerst stabile Verbindungen. Überdies altern Glasfaserkabel so gut wie gar nicht und können daher jahrzehntelang als Transportmedium genutzt werden. Ein weiterer Vorteil ist ihre Zukunftssicherheit: wenn künftig noch höhere Datenraten erforderlich werden sollen, müssen nur die Komponenten in den Vermittlungsstellen und in den Haushalten ersetzt werden, nicht aber die Kabel selbst.

(Mehr zum Thema im Interview auf S....)

Circa ein Viertel der Oberurseler Bevölkerung im dicht besiedelten Norden können künftig von deutlich höheren Bandbreiten bei ihren Internet- und TV-Anschlüssen profitieren. Fotos: dsp



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