Gisela Kalow und „Remmer“ gewinnen mit dem Bürgermeister

Untrennbar verbunden: Gisela Kalow und ihre Schlossfiguren. Foto: Kalow

Oberursel (ach). „Wir haben gewonnen!“ So frohlockt Gisela Kalow, als sie erfährt, dass sie die Gewinnerin des Stadträtsels ist, das der Verein für Geschichte und Heimatkunde Oberursel im Mai in der Oberurseler Woche gestellt hat. „Wir“ – damit mit meint die gelernte Schriftsetzerin mit Studium der Verlagsgrafik, die in der Werbung, als Grafikerin und Typografin gearbeitet hat, ehe sie sich seit 1972 mehr und mehr als Kinderbuch-Illustratorin, Bilderbuch-Malerin und -Autorin einen Namen gemacht hat – sich selbst und ihre Buchfigur, die „Ratte Remmer“. „Remmer ist ja auch der mit dem Kinderblick auf die Geschichte und die Geschichten“, sagt Gisela Kalow. 

Geboren und aufgewachsen in Jever an der Nordseeküste, lebt die Gewinnerin seit 52 Jahren mit ihrem Mann in Oberursel. „Oberursel ist Heimat geworden. Ratte Remmer, mein lernbegieriger Tür- und Herzensöffner hat seine Wurzeln in meiner Geburtsstadt Jever“, erklärt Gisela Kalow. Remmer startete seine Karriere als Schlosserklärer-Lehrling im altehrwürdigen Schloss zu Jever mit Nachtgeschichten und ist mittlerweile mit „Bildern und Geschichten zum Zwecke des Verbindens“ zum ständigen, umfassend interessierten Gastschüler an der Burgwiesenschule in Bommersheim aufgestiegen.

Das Stadträtsel habe sie von Anfang an interessiert, so Gisela Kalow, aber um eine regelmäßige Teilnahme bemühe sie sich noch nicht so lange. „Das gab mein berufliches Leben nicht her.“ Denn manchmal gerate sie bei Nachforschungen auf Abwege, habe dann zwar keine Lösung, sei aber wieder erkenntnisreicher. „Ich bin neugierig, mich interessiert sehr viel. Das versuche ich zu verdauen und gestalterisch umzusetzen.“ So habe sie keine Vorliebe für eine bestimmte Epoche oder ein fest umrissenes historisches Fachgebiet, sondern sauge alles auf.

„Beim Bürgermeister vom Mai-Rätsel hatte ich eine Ahnung. Bestätigung suchte ich im Internet und in der eigenen Bibliothek“, erzählt die Gewinnerin, die nicht nur Mitglied im Hessischen Museumsverband, sondern auch im Museumsverband Niedersachsen und Bremen und im Jeverländischen Altertums- und Heimatverein ist und dort engen Kontakt zum Heimatkundlichen Arbeitskreis hält. „Dort arbeite ich genau wie in Oberursel vereins- und parteiübergriffig. In Oberursel bin ich gut vernetzt mit sehr unterschiedlichen Gruppen, verfolge Entwicklungen und versuche mich auf meine Art einzubringen“, sagt sie. Über Hermann Schmidt – die Kinder waren Klassenkameraden in der Grundschule Mitte – sei der Kontakt zum Verein für Geschichte und Heimatkunde Oberursel entstanden, dort habe sie Heidi Decher kennengelernt, die sie „in die Oberurseler Künstlerriege einarbeitete“. 

Ob sie weiterhin beim Stadträtsel miträt? „Natürlich bleibe ich dem Stadträtsel treu“, sagt Gisela Kalow bestimmt. „Ich denke auch darüber nach, es für Jever anzuregen.“

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