Grand Prix-Hits fürs Treppenhaus

Sind schon in beschwingter Musivallaune: Autorin und Regiesseurin Louise Oppenländer, Klaus Heindl, Petra Oho, Susanne Anders und Christian Kerkhoff (v. u.). Foto bg

Oberursel (bg). Schon in vier Wochen geht es wieder los mit dem Theater auf dem Rathausplatz. Gezeigt wird eine turbulente Musical-Komödie garniert mit den schönsten Grand Prix Hits aus vielen Jahrzehnten. Titel „Unser Lied für’s Treppenhaus – zwölf Punkte für die Nachbarschaft“, aus der Feder von Louise Oppenländer, die auch Regie führt.

„Musical-Komödien sind mein Steckenpferd, einfach mein Ding“, bekannte Louise Oppenländer. Das Genre liegt ihr richtig gut. Das stellte sie im vergangenen Jahr, mit ihrem Stück „PUBerlapapp“ gekonnt unter Beweis. Die Oberurseler waren davon begeistert, viele kamen mehrfach zu den Aufführungen, wusste Martin Krebs, Geschäftsführer des Kultur- und Sportfördervereins Oberursel (KSfO) zu berichten. Der KSfO sorgt mit schmalem Budget seit 30 Jahren für ein vielfältiges kulturelles Angebot in der Brunnenstadt. „Das TIP war ein tolles Projekt, aber alles hat seine Zeit“ erklärte der Vorsitzende Bernhard Lienhard und erzählte wie aus der Not geboren der Rathausplatz als Bühne entdeckt wurde. Im Coronajahr 2021 wurde dort zum ersten Mal Theater gespielt und „Ödipus“ aufgeführt. Ein mutiger Schritt, der seit der Aufführung von „PUBerlapapp“ im vergangenen Jahr von Erfolg gekrönt wurde. Der KSFO ist für die Unterstützung der Stadt dankbar, ist aber um seine vielen Projekten finanzieren zu können immer wieder auf Sponsoren angewiesen. „Wir sind ein Verein, jeder sich für das Kultur-Leben in Oberursel engagieren möchte kann bei uns Mitglied werden und uns unterstützten“, warb der Vorsitzende.

Bereits in vier Wochen wird ein Treppenhaus, genauer gesagt ein Stockwerk mit fünf Wohnungen zur Bühne, die sich wieder auf dem Rathausplatz präsentiert, in sommerlicher Biergartenatmosphäre. Die spannende Frage lautet: Was passiert hinter den verschlossenen Türen, wer wohnt da, was treibt die Bewohner um, wer ist die „Nachrichtenzentrale“ und wie ist alles miteinander verknüpft? Louise Oppenländer stellt mit viel Humor, Augenzwinkern und Leichtigkeit das nicht immer leichte Leben der Bewohner vor, untermalt und verknüpft durch bekannte Ohrwürmer aus der Geschichte des Eurovision Son Contest (ESC). Es ist eine Zeitreise in die Vergangenheit, als Deutschland noch mehr als „null Punkte“ beim ESC bekam und Nicole mit ihrem Lied „Ein bisschen Frieden“ 1982 den ersten Platz belegte. 1981 war Dublin der Austragungsort und Sieger das britische Quartett „Bucks Fizz“ mit „Making Your Mind Up“. Von diesem Titel gab es eine kleine Kostprobe durch Susanne Anders, Christian Kerkhoff, Petra Oho und Klaus Heindl. Dabei legten die vier im nüchternen Konferenzraum eine überzeugende Performance hin. Eines steht fest: Sie können schauspielern, singen und tanzen wie aus einem Guss. Alle haben eine profunde Ausbildung als Musical-Darsteller und kommen überzeugend rüber. Sie haben eingehend die Choreografien der siegreichen Bands studiert und werden sie mit den entsprechenden Requisiten versehen optisch und musikalisch auferstehen lassen. Der Bogen spannt sich von Udo Jürgens, der 1966 mit „Merci Cherie“ gewann über Nicole und Gildo Horn bis zu ja, mehr wurde bei der Probe leider nicht verraten. Nur so viel, mit 19 Titeln – von einigen wird auch mal nur der Refrain zu hören sein – wird das kollektive Gedächtnis aller ESC-Fans und Schlagerliebhaber hervorragend bedient. Bei den Aufführungen des Musicals im Heimattheater „Stein’s Tivoli“ sind regelmäßig fast alle Altersgruppen zu Gast. Es ist also ein echtes Familien-Stück und auch jüngere Jahrgänge können erstaunlicherweise viele der älteren Titel auswendig mitsingen. Eine Abordnung des KSfO hat sich das Musical angesehen und war begeistert. „Wir wollen mit dieser leichten Sommerkomödie an den Erfolg des letzten Jahres anknüpfen und versprechen uns ein tolles Open-Air-Erlebnis, bei dem wieder mitgesungen und getanzt werden kann“, so Bernhard Lienhard bei der Pressekonferenz. Die Theaterleute um Lousie Oppenländer und die KSfO-Mannschaft berichten von einer extrem unkomplizierten Zusammenarbeit obwohl natürlich einige Hürden gemeistert werden müssen. Open-Air-Veranstaltungen stellen hohe Anforderungen an das Ensemble und an die technische Organisation; obendrein müssen auch die Kapriolen des Wetters mit bedacht werden. Die Veranstaltungsreihe steht auch in diesem Jahr unter dem Motto: „Kultur für Alle – Eintritt frei“. Es wird aber um Spenden gebeten. Das Catering übernehmen im Wechsel der Radfahrclub Bommersheim, der 1. FC 06 Weißkirchen und die TSGO. Als Plätze dienen Klappstühle und Bierzeltgarnituren.

Premiere für die turbulente Musical-Komödie ist am Mittwoch, 24. Juli, um 20 Uhr. Weitere Termine sind: Donnerstag, 25. Juli, um 20 Uhr, Sonntag, 28. Juli, um 11 Uhr, Dienstag, 30. Juli, Mittwoch, 31. Juli und Donnerstag, 1. August jeweils um 20 Uhr sowie Sonntag, 4. August, um 11 Uhr.



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