„Grüner Haken“ für Menschlichkeit

Übergabe des Grünen Hakens (v. l.): Heimbeirätin und Bewohnerin Irene Götsch, Kollegiale Zentrumsleiterin Christiane Rink, Heimbeirat und Bewohner Dr. Eberhard Laeuen, Kollegiale Zentrumsleiterin Leyla Saglam, Prüferin Karin Krantz, Heimbeirätin und Bewohnerin Maria Anna Beitz, Heimbeirat und Bewohner Karl Heinz Boss. Foto: Awo Frankfurt

Oberursel (ow). Das Traute-und-Hans-Matthöfer-Haus, eine Pflegeeinrichtung der Johanna-Kirchner-Stiftung, wurde erneut mit dem Gütesiegel „Grüner Haken“ der gemeinnützigen Heimverzeichnis-Gesellschaft ausgezeichnet. „Die diesjährige Begutachtung lief anders als gewohnt. Erstmalig fand die Prüfung mittels eines digitalen Rundgangs und Videointerviews statt, um so den geänderten Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen“, weiß die kollegiale Zentrumsleiterin Christiane Rink zu berichten.

Die ehrenamtliche Gutachterin Karin Krantz prüfte mehr als 100 Kriterien, die mit einem Fragenkatalog erfasst wurden. Ergänzend wurden Unterlagen gesichtet und Interviews mit Mitarbeitern, Bewohnern sowie dem Heimbeirat geführt. Dabei standen die Fragen der Autonomie, Teilhabe und Menschenwürde im Mittelpunkt. Das Begutachtungsverfahren wurde durch Experten des Instituts für Soziale Infrastruktur (ISIS) unter Berück-sichtigung der Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen entwickelt. Vorrangig geht es um die Erhaltung und Förderung der Eigenständigkeit der Bewohner, um die Achtung ihrer Privatsphäre, um ihre Selbstbestimmung sowie den freundlichen, respektvollen Umgang mit ihnen.

„Das Traute-und-Hans-Matthöfer-Haus empfinde ich als vorbildlich. Es bietet ein hohes Maß an Lebensqualität für die Bewohner. Mir als Prüferin liegt viel an den Eigenschaften, die nicht durch andere Prüfinstitute abgefragt werden. Das Zwischen- und Mitmenschliche, der Umgang mit den sozialen und kulturellen Bedürfnissen der älteren Menschen sind ebendiese, die in einer medizinischen Qualitätsprüfung gerne zu kurz kommen“, fasst Karin Krantz den Ansatz des Grünen Hakens zusammen. „Ich bin berührt und beeindruckt von der Hingabe und dem Engagement. Es steckt so viel Liebe in der Arbeit für und mit den Menschen in dieser Einrichtung. Das bewegt auch mich als ehrenamtliche Prüferin“, so Krantz weiter. Ihrer Erfahrung nach hat jede Einrichtung eine eigene Seele und ist auf ganz unterschiedliche Weise einzigartig. Darin liege für sie auch der Reiz, sich ehrenamtlich für den Grünen Haken und die Senioren zu engagieren und diesen Kriterien Geltung zu verleihen.

„Das vorige Jahr war von Verzicht und Entbehrungen geprägt. Bewohner und Kollegen hatten eine schwere Bürde zu tragen und mussten viele Rollen gleichzeitig erfüllen“, blickt Leyla Saglam, kollegiale Zentrumsleitung und Pflegedienstleitung, zurück. „Wir freuen uns, dass wir nun langsam wieder zu einem regulären Betrieb zurückkehren, die Besuchsregelungen normalisieren und die sozialtherapeutischen Angebote wieder vollumfänglich und vor allem in Gruppen aufnehmen können. Dieses Engagement wird durch den Grünen Haken noch einmal besonders gewürdigt“, so Saglam weiter.

Das dahinterstehende Lob gelte voll und ganz den vielen Kollegen in der Einrichtung, ergänzt Rink und freut sich sichtlich auf die anstehenden Öffnungen. Auch wenn der Öffnungsprozess ebenfalls eine Herausforderung sei, wie beide betonen, bringe schon allein der positive Ausblick die erforderliche Energie mit sich.



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