Oberursel (gt). Arnold Nell kennen viele Oberurseler als jemanden, der bei den großen Festen hinter dem Mischpult steht. Man sieht ihn beim Brunnenfest, beim Weinfest, beim Rathaussturm und, und, und. 25 Jahre lang begleitete er auch „die Schüssel” als Tontechniker. Aber zum Taunus-Karnevalszug schlüpft Arnold in eine andere Rolle – als Zugmoderator.
Im Jahr 1980 muss es gewesen sein, als der damalige Moderator Hermann Gerstner (Hermann I.) ihn gefragt hat, ob er die Moderation übernehmen würde. Schließlich stellte Arnold damals schon die Technik. „Damals gab es nur eine einzige Tribune – aus Holz an der Bärenkreuzung“, erinnert sich Arnold. Und nachdem er einmal damit begonnen hatte, moderierte Arnold jedes Jahr weiter und feiert in diesem Jahr seine 40. Zugmoderation.
Dass das nicht genau 40 Jahre ergibt, ist nicht nur Corona geschuldet. Außer dem wetterbedingten Ausfall im Jahr 2020 ist der Zug ein weiteres Mal in jüngster Vergangenheit abgesagt worden: „Das war während des Irakkriegs, als die Amerikaner dort einmarschiert sind“, erzählt er.
Inzwischen gibt es beim Taunus-Karnevalssumzug mehrere Plätze mit Moderation, die über die Stadt verteilt sind, und Arnold stellt an vier Stellen die Technik bereit. Sein Moderationsplatz ist seit fast 20 Jahren in der Oberhöchstadter Straße vor dem Uhrmacher- und Juweliergeschäft Windecker. Dort begrüßt er alle Zugteilnehmer, bevor sie nach dem Zug durch die Menschenmengen in der Stadt am Ziel ankommen – keine geringe Leistung für den 80-Jährigen.
Aber in diesem Jahr hat er beschlossen, dass er das Staffelholz weitergeben wird. Der Nachwuchs steht bereit und soll nun in die Funktion des Moderators reinwachsen. Arnold wird trotzdem im nächsten Jahr dabei sein und seinen Nachfolger unterstützen sowie die Technik betreuen. „Aber mit 81 muss ich nicht mehr stehen“, erklärt er schmunzelnd zum Schluss.