Hochtaunusschule verteidigt Titel beim Seifenkistenrennen

Das Fahrzeug des Teams Peperoni ist mit Licht und Ton ausgestattet. Foto: gt

Oberursel (gt). Ein kleines Jubiläum konnte am vergangenen Samstag in der Strackgasse gefeiert werden: Das Seifenkistenrennen hatte seine Ursprünge vor genau 120 Jahren in der Ackergasse.

Insgesamt 28 Teams traten zum Rennen im Rahmen des Orscheler Sommers, organisiert vom Verein „Kunstgriff“, an, darunter 17 Kinderteams. Manche Fahrzeuge wurden sowohl von den Kindern als auch Erwachsenen gefahren und waren somit in beiden Rennen dabei. Manche Teams hatten mehrere Fahrer, die die Durchläufe unter sich aufteilten.

Als Erstes wurden alle Fahrzeuge am Marktplatz einer technischen Prüfung durch den TÜ Taunus unterzogen. Nach der allgemeinen Untersuchung des Fahrzeugs und einem Bremstest wurden die Fahrzeuge für das Kinderrennen gewogen. Inklusive Fahrer dürfen sie nicht mehr 115 Kilogramm auf die Waage bringen. Neu in diesem Jahr war ein Verbot von Pyrotechnik an den Fahrzeugen.

Um die Ecke in der Strackgasse hatten die Mitglieder des „Kunstgriff“ die Strecke vorbereitet und Strohballen auf beiden Seiten platziert. Tennisbälle auf Stäben in den Strohballen sollen verhindern, dass die Zuschauer darauf Platz nehmen. Am kleinen Platz in der Mitte vor der Schlenkergasse saßen auf dem Bühnenanhänger die Kommentatoren Peter Schüßler und Markus Hertle zusammen mit Schiedsrichter Stefan Röder. Zu jedem Team und jedem Fahrer hatten die Kommentatoren interessante Fakten und Hintergrundinformationen zu erzählen.

Gestartet wurde am Ende der Treppe zum Vortaunusmuseum. Dort reicht die Steigung aus, dass keine Rampe zusätzlich benötigt wird. Nach der Eröffnungsfahrt von Brunnenkönigin Janine I. fuhren zuerst die Kinder, anschließend die Erwachsenen. Aus vier Runden wurden die drei Bestzeiten addiert.

Einige Fahrzeuge waren besonders klein gehalten, wie die Startnummer 6 „Manta Manta“, andere achteten eher auf Aerodynamik wie die drei Racer der Hochtaunusschule, um möglichst gute Zeiten zu erreichen. Und einige Fahrzeuge waren eher zum Spaß dabei, dafür fielen sie auf und hatten das Zeug, zu Publikumslieblingen zu werden. So eine Kiste war auch der „Love & Peace Bulli“ von Alexander Günther und seiner Tochter Lea (8) mit der Startnummer 46.

Am Ende der Strecke vor dem Barbarabrunnen warteten hinter den letzten Strohballen die Sanitäter vom Roten Kreuz, falls es doch zu Verletzungen kommen sollte. Die erste Runde lief problemlos, aber in der zweiten Runde endete die Fahrt für Jörn Dormann mit der Startnummer 44 quer zur Rennstrecke vor Trian’s Café. Er nahm an den weiteren Runden nicht mehr teil. Nach zwei Runden meldete „Team BS“ einen Lenkungsschaden und schied ebenfalls aus dem Rennen aus. Beim Kinderrennen musste auch das Team „Krasse Karosse“ nach zwei Runden aussteigen.

Für die Zuschauer gab es an mehreren Orten in der Strackgasse eine feste und flüssige Stärkung. Gekühlte Getränke und belegte Brötchen hielt der „Kunstgriff“ an seinem Stand direkt vor dem Schwebebad bereit. Bratwürste nach Thüringer Art und mit Bärlauch gab es bei der Altstadt-Metzgerei. Frische Waffeln und Kaffee fand man beim Tageselternverein Mobilé. Und da der Altstadtmarkt noch bis 18 Uhr geöffnet blieb, konnte man sich bei den sommerlichen Temperatur auch ein veganes Eis am Marktplatz holen.

Die Bestzeit auf der Strecke legte kurz vor dem Ende des Rennens die Hochtaunusschule mit Lehrer Norbert Wissenbach mit einer Zeit von 18,05 Sekunden hin. Mit einer Gruppe von 45 Schülern hatte er die Fahrzeuge aus dem vergangenen Jahr gewartet und modifiziert. Neun der Schüler sind am Samstag gefahren. Es hat sich gelohnt, denn sie konnten erfolgreich die ersten beiden Plätze verteidigen und mit dem dritten Wagen sogar den vierten Platz holen. Dritter Platz bei den Erwachsenen war Michael Korten vom Team „Soapboxgarage“, der nur zwei Hundertstelsekunden langsamer war.

Bei den Kindern siegte das „BD-Racing Team“ bestehend aus Pia (13), Ida (10), Valentin (13) und Maria (12), den zweiten Platz holte erneut das Kinderland St. Ursula, und Philipp Lepper stand am Ende als Drittplatzierter auf dem Siegertreppchen.

Weitere Artikelbilder



X