Oberursel (nl). Wer im Sommer 2001 das Rosbacher „Open Ernstival“ besucht hat, konnte die Band „Juli“ neben lokalen Bands wie „Zoppo Trump“ aus Bad Homburg umsonst und draußen erleben. Und damals war schon klar: Aus denen wird was.
22 Jahre und knapp 1000 Konzerte später gab Eva Briegel mit ihren Musikern am Freitagabend ein hessisches Heimspiel in Oberursel vor ausverkauftem Haus. Die Band, deren Mitglieder allesamt aus Gießen stammen, präsentierte neben vielen bekannten Hits wie „Geile Zeit“, „Die perfekte Welle“, „Elektrisches Gefühl“, „Dieses Leben“ und „Zerrissen“ auch neue Titel.
Im April 2023 hatte „Juli“ seit neun Jahren wieder ein Album namens „Der Sommer ist vorbei“ veröffentlicht und spielte nun neben dem Titelsong auch Stücke wie „Die besten Dinge“, „Gehen oder bleiben“, „Fahrrad“, „Wolke“ und „Irgendwann. Das Publikum, in dem auch einige Fans aus der Gießener Heimat waren, zeigte sich bei allen Titeln textsicher und stand schon beim zweiten Song in der bestuhlten Stadthalle auf den Füßen und war hingerissen vom Charisma Briegels und ihrer Band.
Weshalb kann Juli die Menschen so begeistern? Was ist die Faszination der Band? Die klangliche Basis, bestehend aus Andreas Heide am Bass und Marcel Römer am Schlagzeug, ist präzise und solide. Die beiden Gitarristen, Simon Triebel und Jonas Pfetzing, weben mit hochtonigen, verhallten Barrégriffen ein harmonisches Klanggebilde, das neben der Präsenz und Klarheit Briegels beim Gesang die Stimmigkeit und Einzigartigkeit der Band ausmacht. Letztlich sind es die gut verständlichen Texte, die ins Herz der Fans treffen. „Ich will Dich nur erinnern, dass wir glücklich waren, in unseren fetten, wilden Jahren“, beschreibt das Lebensgefühl der Mittvierziger, die mit „Geile Zeit“ groß wurden.
Dem Sponsor der Veranstaltung, der Frankfurter Sparkasse, blieb da nur noch zu sagen: Gerne wieder „Juli“ im nächsten Oktober, auch wenn der Sommer jetzt vorbei ist. Denn wir brauchen mehr Momente, in denen man sagen kann: „Ich liebe dieses Leben“.