Klimaanpassungskonzept wird von der Stadt in Auftrag gegeben

Oberursel (ow). Angesichts der Zunahme von Temperaturrekorden, trockenen Sommern und Starkregenniederschlägen hat der Magistrat der Stadt beschlossen, die Bietergemeinschaft „aquadrat Ingenieure“ (Griesheim) und „Burghardt und Partner, Ingenieure“ (Kassel) mit der Ausarbeitung eines Klimaanpassungskonzepts zu beauftragen. Die Büros sind mit dem Thema bestens vertraut. So wurden vergleichbare Projekte bereits in Bad Oeynhausen und Neumarkt i. d. Opf. erfolgreich durchgeführt.

Für Oberursel sind eine Vielzahl an konkreten Maßnahmen zu erwarten, die unter anderem auf Hitzeperioden beziehungsweise zunehmende Überwärmung im bebauten Bereich, Starkregen und erhöhte Abflussereignisse, das Trinkwasser- und Regenwassermanagement inklusive Hochwasserschutz sowie Stürme und die Störung von Kaltluftproduktion und Kaltluftabfluss Bezug nehmen.

Begleitend wird mittels einer modernen Kommunikationsstrategie ein umfassendes Beteiligungsmanagement inklusive Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt. Dies hat auch zum Ziel, die spätere Umsetzung der Maßnahmen durch Sensibilisierung und Motivation in der gesamten Stadtgesellschaft mit einer möglichst großen Breitenwirkung angehen zu können. Die beauftragten Büros haben diesbezüglich ein fundiertes Beteiligungskonzept präsentiert, das spätestens nach Abschluss der Einarbeitungsphase und Grundlagenerhebung sowohl die Bevölkerung als auch betroffene Akteure umfassend einbindet. Im Zuge einer fortschreitenden Digitalisierung – auch unter Berücksichtigung von Abstands- und Hygienebestimmungen – wird ergänzend im Beteiligungsprozess das Format einer Onlinebeteiligung gewählt werden. Als Alternative zu abendlichen Sitzungen in der Stadthalle erhalten die Bürger somit die Möglichkeit, sich über einen längeren Zeitraum praktisch rund um die Uhr zu äußern und sich so in den kontinuierlichen Beteiligungsprozess einzubringen. „Wir erhoffen uns davon ein vielseitigeres und deutlich aussagekräftigeres Meinungsbild“ so Erster Stadtrat Christof Fink.

Durch die frühzeitige und kontinuierliche Einbeziehung von Vertretern der städtischen Gremien, der Verwaltung und der Akteure der Stadtgesellschaft soll zudem sichergestellt werden, dass die Ergebnisfindung mit den politischen und gesellschaftlichen Zielvorstellungen konform geht und einen breiten Konsens findet. Nach der Auftragserteilung ist geplant, zügig die Bestandserhebung und Analysephase zu beginnen sowie benötigte Datengrundlagen zusammenzutragen. Dazu gehören im ersten Schritt die Erstellung einer Klimafunktionskarte und einer Starkregengefahrenkarte, die ebenfalls verbindlicher und integraler Bestandteil des Auftrags sind.

Die Maßnahme wird nach der Förderrichtlinie des Landes Hessen in Verbindung mit dem Merkblatt Kommunale Klimarichtlinie – Konjunkturförderung Sondervermögen „Hessens gute Zukunft sichern“ mit 98 500 Euro Zuwendung gefördert. Der Eigenanteil für die Stadt Oberursel beträgt rund 13 000 Euro.



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