Klimaschutz: Stadt, BSO und Stadtwerke als gutes Beispiel

Ebenso wie Energielieferant Stadtwerke soll auch der BSO als Vorbild vorangehen. Sein neues Betriebsgebäude wurde wie eine Trutzburg in die Landschaft bei Weißkirchen gesetzt. Foto: js

Oberursel (js). Dem Bekenntnis zum Klimaschutz sollen nun Taten folgen. Die Themen sind gesetzt, die „ökologische Ertüchtigung städtischer Gebäude“ soll ein Vorreiter sein. Denn, so die Antragsteller im Stadtparlament, die Fraktionen von CDU, Grünen und FDP, Politik und Verwaltung müssten die geforderte Vorreiterrolle übernehmen und „zwingend mit gutem Beispiel vorangehen“. Effektiver Klimaschutz könne nur durch „gemeinsame Anstrengungen der gesamten Oberurseler Bevölkerung gelingen“. Zumindest zur Prüfung zahlreicher Möglichkeiten in diesem Feld hat das Parlament nun einen zwingenden Beschluss vorgelegt, auch die anderen Fraktionen folgten dem Antrag, die AfD enthielt sich bei der Abstimmung.

Erste Aufgabe für den Magistrat: Bei allen im Eigentum des städtischen Betriebs Bau & Service (BSO) befindlichen Gebäuden soll geprüft werden, wie sie für die Zukunft klimaschutztechnisch und energetisch ertüchtigt werden können. Energieeinsparung durch Gebäudedämmung an Dach, Fassade und Kellerwänden, Heizungsmodernisierung, Umstellung der Beleuchtung auf LED, regenerative Energieerzeugung, Solarthermie, Photovoltaik, Kleinwindkraftanlagen, Geothermie, Maßnahmen zur Wassereinsparung, Systeme zur Brauchwassernutzung und noch einiges mehr stehen dabei zur Prüfung. Der Bestand muss etwa hinsichtlich Restnutzungsdauer, Energieeffizienz, Kosten und Wirtschaftlichkeit unter Berücksichtigung der Förderfähigkeit untersucht werden. Der nahezu einstimmige Beschluss sollte die Dringlichkeit und die Bereitschaft zum „guten Vorbild“ unterstreichen. Kurzfristig erweitert wurde per Änderungsantrag das Ausmaß der Prüfung, auch die Gebäude der Stadtwerke und der Sewo sollen einbezogen werden.

Noch Diskussionsbedarf sieht das Parlament vor der möglichen Verabschiedung eines Grundsatzbeschlusses zum Thema Solarenergie. Die Stadt soll sich verpflichten, bei allen baulichen Veränderungen an städtischen Bestandsimmobilien, bei Neu- oder Anbauten oder Sanierung, Photovoltaik zu nutzen und dabei möglichst die gesamte Dachfläche zu belegen, wenn dies „technisch machbar und wirtschaftlich vertretbar ist“, so Wolfgang Burchard (SPD), dessen Fraktion den Antrag einbrachte. Die SPD möchte den Magistrat auch beauftragen, bei der bereits beschlossenen Überarbeitung des städtischen Klimaschutzkonzepts hin zu einem „Integrierten Klimaschutzkonzept“ ein städtebauliches Solarkonzept zu erstellen, das auch die Pflicht zur Installation einer Solaranlage zur Stromerzeugung für alle Neubauten bei neuen und zu ändernden Bebauungsplänen beinhaltet. Einige Passagen sollen nun in der nächsten Sitzung des Bau-, Umwelt- und Klimaausschusses diskutiert werden.



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