Oberursel (ow). Aller guten Dinge sind drei. Corona hat im Herbst und Winter viel vereitelt, aber ein gutes Buch bleibt ein gutes Buch, und so lädt der Verein „LiteraTouren“ für Donnerstag, 5. Mai, um 19 Uhr im dritten Anlauf zu Lesung und Gespräch mit der jungen Autorin Laura Lichtblau und ihrem Debütroman „Schwarzpulver“ ins neue Kulturcafé Windrose, Strackgasse 14, ein.
„Schwarzpulver“ spielt im Berlin von morgen oder übermorgen. Es ist die Zeit der „Rauh-nächte“ nach Weihnachten, in der nach altem Brauch „die wilde Jagd“ beginnt und die Geister ihr Unwesen treiben. Gleichzeitig dominiert die lautstarke Propaganda einer rechtsautoritären Partei längst nicht mehr nur die Straßen der Hauptstadt, sondern die Politik des ganzen Landes. Und mittendrin taumeln drei Verlorengegangene, die plötzlich beginnen, sich Fragen zu stellen: Da ist Burschi, die Johanna liebt, aber den starken Arm eines Staates zu spüren bekommt, der kein Anderssein mehr duldet. Und da ist Charlie, der in anarchischen Musikerkreisen zwischen Joints und lauten Beats erwachsen wird und sich der allgegenwärtigen Überwachung auf seine Weise zu entziehen lernt. Und schließlich gibt es Charlies Mutter Charlotte, die sich in dem Versuch, ihrem eigenen Leben zu entkommen, einer Bürgerwehr angeschlossen hat.
Laura Lichtblau, geboren 1985 in München, lebt als freie Autorin und Übersetzerin in Berlin. In „Schwarzpulver“ entwirft sie eine urbane Dystopie. Die Umstände sind rabenschwarz, aber der Ton ist witzig und leicht. Und überhaupt ist hier eine junge, frische Autorin am Werk, die der Fantasie die Türen weit aufmacht, ihre Ideen Kapriolen schlagen lässt und dennoch erschreckend nah am Heute ist.
Die Moderation übernimmt Eva Sigrist. Tickets zu zehn Euro sind im Internet auf www.kulturcafe-windrose.de und an der Abendkasse erhältlich.