Lesermeinung

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Unsere Leser Susanne und Dominik Eichel aus Oberursel meinen zur derzeitigen zur Umleitung Bommersheim:

Als direkt Betroffene der eigentlich sekundä-ren Umleitung über Folkbertus-, Vogelsberg- und Wallstraße wollen wir gerne zu der kata-strophalen Situation Stellung nehmen. Wir wohnen im Eckhaus Vogelsberg-/Wallstraße und seit Tagen in einer unaufhörlichen Verkehrslärm- und Verkehrsgestankhölle, die weit über das Maß des Erträglichen hinausgeht und uns von frühmorgens bis spätabends den Atem raubt. Ein nicht enden wollender Autokorso wälzt sich durch die enge Vogelsbergstraße auf die Einmündung Wallstraße zu. Die Rechts-vor-Links-Regelung führt zu einem Stop-and-Go-Verkehr innerhalb der Vogelsbergstraße mit zusätzlich verstärkter Lärm- und Abgasbelastung bei jedem Wiederanfahren bis hin zum folgenden vehementen Beschleunigungsverhalten die Wallstraße hinauf.

Wir sehen außer unzähligen Pkw, deren innerstädtische Prävalenz ohnehin schon jeden vernünftigen Rahmen übersteigt, riesige Schwerlasttransporter samt Anhängern, die sich über den Bürgersteig mühen, um irgendwie in die Wallstraße einbiegen zu können, Busfahrschulen, Öltransporter und Lieferwagen jeglicher Größe. Unser Haus erbebt dabei in den Grundmauern.

Fensteröffnung und Gartenaufenthalt sind unmöglich, eine ständige penetrante Abgas- und Lärmwolke liegt über allem, verursacht Hals- und Kopfschmerzen und lässt die Nerven blank liegen. Dazu kommen unzählige achtlos aus Autofenstern geworfene Kippen. Unsere Wohn- und Lebensqualität ist momentan gleich Null. Wie der Leserbriefschreiber Peter Starke in der vorigen Woche haben auch wir uns an die Stadt, explizit die zuständige Verkehrsbehörde gewandt. Nicht, ohne uns vorher an den neuralgischen Kreuzungen über die aktuelle Umleitungsführung und -ausschilderung informiert, sowie das Verhalten der Autofahrer beobachtet zu haben, alles dokumentiert durch Fotos und Videos. Zusätzlich fragte ich höflich einige der sich in der Vogelsbergstraße stauenden Autofahrer, aus welcher Richtung sie kämen und ob sie die Umleitung nicht gesehen hätten. Die Antworten waren leider zum großen Teil weder freundlich noch zielführend: „Keine Ahnung“, „Navi nachgefahren“, „nicht gesehen“, „was wollen Sie überhaupt“ ....

Für die Mitarbeiter der Verkehrsbehörde möchten wir hier mit Nachdruck eine Lanze brechen. Wir hatten sowohl über Telefon als auch per E-Mail einen äußerst freundlichen, sachlichen und konstruktiven Dialog. Alle unsere Beobachtungen und Vorschläge zur Verbesserung der Situation wurden ernst genommen und zum Teil auch umgesetzt. Man bemühte sich dort bereits in der vergangenen Woche um eine Verbesserung der Ausschilderung, mit der der aus der Frankfurter Landstraße und dem Zimmersmühlenweg kommende Verkehr eigentlich über die Bommersheimer Straße und Wallstraße geleitet werden sollte, wofür in der Wallstraße auch Halteverbote eingerichtet wurden.

Wir hatten somit wenigstens auf ertragbare Osterfeiertage gehofft, aber es hat sich gezeigt, dass die vorgesehene Umleitungsstrecke nach wie vor von einem überwiegenden Teil der Auto- und Lastwagenfahrer nicht angenommen wird.

Dass die Umleitung nicht funktioniert – nach einer einstündigen Verkehrszählung sieht unser Ergebnis so aus, dass etwa 75 Prozent der Autofahrer die Ausschilderung nicht bemerken oder bewusst ignorieren –, liegt nur zum Teil an der immer noch mangelhaften Ausschilderung beziehungsweise Absperrung. Für diesen Teil bitten wir die Stadt Oberursel nochmals eindringlich um Nachbesserung. Den anderen Teil muss man schlicht und ergreifend den Fahrzeugführern anlasten: Zwar gilt für einige, dass sie tatsächlich die Ausschilderung nicht gesehen haben – für die anderen aber haben wir die Feststellung getroffen: „Gegen Dummheit und Ignoranz ist kein Schild und keine Leitbake gewachsen“.



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