Maßnahmen zur Steuerung von Oberflächenwasser im Wald

Oberursel (ow). Der Klimawandel erfordert es nach Meinung von Experten, dass wir uns einerseits auf längere Trockenheitsperioden und mehr Hitzetage, anderseits aber auch auf vermehrte Starkregenereignisse einstellen müssen. Zu sehen sind die Auswirkungen im Oberurseler Stadtwald. Trockenstress an Waldbäumen und die erhöhte Gefahr von Schädlingsbefall wie dem Borkenkäfer führen zu Baumsterben und Zwangsrodungen. Gleichzeitig werden Waldwege bei starkem Regen zu Sturzbächen, und es kommt zu Überschwemmungen und Zerstörung wie im Frühjahr am Maasgrundweg.

Vorbeugende Maßnahmen sollen helfen, das Schadensrisiko zu vermindern. Der Bau & Service Oberursel (BSO), die städtische Abteilung Umwelt und Naturschutz sowie der Klimaschutzbeauftragte der Stadt nehmen sich in Kooperation mit der Lokalen Oberurseler Klimainitiative (LOK) des Themas an. Revierförster Luis Kriszeleit, die Tiefbauabteilung des BSO sowie die Wasser- und Wald-experten der LOK haben gemeinsam kritische Stellen der derzeitigen Wasserführung im Wald identifiziert und potentielle Optimierungsmaßnahmen besprochen. Dazu zählen die verbesserte Ableitung des Regenwassers von Wanderwegen und Forststraßen, die Neuführung von Gräben, das Anlegen von Versickerungsmulden oder die Umlegung verrohrter Wegquerungen. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Über-schwemmungsgefahr zu mindern, den Regenwasserabfluss aus dem Wald zu verringern und zu verzögern, die Grundwasserneubildung zu fördern und mehr Wasser im Wald zu halten.

Die Bauarbeiten beginnen in diesem Jahr und werden, je nach Finanzlage, sukzessive in den nächsten Jahren fortgeführt. Alle Beteiligten sind sich einig, dass die Zusammenarbeit zu diesem Thema ein positives Beispiel dafür ist, was erreicht werden kann, wenn Bürgerengagement sinnvoll und zielgerichtet mit den professionellen Umsetzungskapazitäten der Stadt, in diesem Fall des BSO, verknüpft wird.

„Hier zeigt sich, wie wichtig es ist, auch die Fachexpertise unserer Bürger aufzunehmen und in die Projekte einzubringen“, sagt Bürgermeisterin Antje Runge. „Die LOK ist sehr engagiert und bringt ihr Wissen in die verschiedensten Bereiche des Klimaschutzes für Oberursel ein, unter anderem durch die vielen Fachleute in den eigenen Reihen, wie am Beispiel Oberflächenwasser im Wald zu sehen ist. Mein herzlicher Dank für dieses ehrenamtliche Engagement für den Klimaschutz in unserer Stadt!“

Alle Oberurseler sind aufgerufen, beim Thema „Wasser im Wald halten“ mitzuhelfen. Wenn Handlungsbedarf im Oberurseler Stadtwald gesehen wird, können sich Bürger gerne per E-Mail an luis.kriszeleit[at]bso-oberursel[dot]de oder info[at]lok[dot]de wenden.



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