Monika Hoksch erweckt alte Sammeltassen zu neuem Leben

Monika Hoksch hat immer frische Ideen für altes Porzellan. Foto: bg

Oberursel (bg). Sammeltassen standen früher sorgfältig dekoriert und herausgeputzt in Glasvitrinen. Sie waren sehr beliebt und schmückten als Stolz der Hausfrau jede Kaffeetafel. Jetzt sind sie nicht nur in die Jahre gekommen, sondern megaout. Zum Wegwerfen viele zu schade, findet Monika Hoksch. Mit großem Einsatz ist sie den Tassen auf der Spur. Früher stöberte sie nach den schönen alten Kreationen gerne auf Flohmärkten, zur Zeit kann sie nur online auf Suche gehen.

Vor fast 100 Jahren waren das einst begehrte und teure Sammelobjekte. Einen Boom erlebten sie dann noch einmal in den 1950er-Jahren. Jetzt verwandeln sie sich unter den geschickten Händen von Monika Hoksch zu kunstvollen Etagèren und müssen nicht mehr in Schränken verstauben. Die ausgebildete Kunstlehrerin betreibt das „Upcycling“ von Gegenständen aus Porzellan. Aus alt mach neu, so ihre Devise, und das auch noch ressourcenschonend. Den Sammeltassen widmete sie sich besonders hingebungsvoll. Das dreiteilige Set, bestehend aus Kaffeeteller, Tasse und Unterteller, wird mit einem Bohrer bearbeitet. Dazu braucht es viel Fingerspitzengefühl. Anschließend werden die Teile verbunden mit einem speziellen Etagèren-Stab mit Griff. Das Gestänge für die Sammeltassen gibt es in vielen Farben. Monika Hoksch wählt es farblich passend zum Geschirr aus.

Mit Akribie gestaltet sie echte Hingucker, wie geschaffen für den modernen Haushalt. Bieten sie doch platzsparend und hübsch dekoriert Platz für verführerische Gaumenfreuden. Zum Anbeißen schön lassen sich darauf kleine Häppchen, Antipasti, Plätzchen, Kuchenecken, Obst, Nüsse, Knabbergebäck, Konfekt oder Pralines arrangieren. Es sind Unikate, die Monika Hoksch zum Teil auch mit speziellen Porzellanfarben neu bemalt und dann in ihrem Brennofen brennt. Die Teile sind dann spülmaschinenfest. Für ihre kreativen Einfälle greift sie auch gerne auf die in früheren Zeiten beliebten weißen Tafel- und Kaffeegeschirre mit Goldrand zu. Durch ihre kreative Bemalung mit Phantasiewesen wie dem von Robert Gernhardt geschaffenen „Grüngürteltier“ oder mit bunten Blumen und Pflanzen erhalten die gebrauchten Porzellanformen einen ganz neuen, frischen Look.

Eine schöne Auswahl ihrer Etagèren hat sie zur Zeit im Foyer der Kreuzkirche ausgestellt. Petra Seifert ist Fan von alten Sammeltassen. Sie hat sich mit Monika Hoksch verabredet, um mit der Künstlerin gemeinsam sich die Ausstellung anzusehen, und ist von der großen Vielfalt der phantasievoll bemalten Unikate sehr angetan. Zu sehen ist Sammlung zu den Öffnungszeiten der Kreuzkirche. Weitere ihrer von Hand gefertigten Exponate stehen in der Gartengalerie von Monika Hoksch in Bommersheim. Schon der Gartenzaun signalisiert: Hier ist eine Künstlerin zu Hause. Die Mauer ist durchbrochen von großflächig enHolzwänden, die sie fröhlich bunt bemalt hat. Monika Hoksch ist seit langem Mitglied in der Künstlergemeinschaft „PrismO“, einer Arbeitsgruppe des Kulturkreises Oberursel, und hat sich an vielen Ausstellungen der Gruppe beteiligt.

Mit dem Kauf der kreativ gestalteten Unikate kann man auch noch Gutes tun. Monika Hoksch will mit den Einnahmen aus dem Verkauf die Jugendarbeit der Freiwilligen Feuerwehr Bommersheim unterstützen und peilt die 200-Euro-Grenze an. Kunst aus Bommersheim für Bommersheimer Projekte, so ihre Idee.



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