Oberursel (ow). Es gehört zu den geheimnisumwittertsten Werken: das berühmte „Requiem“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Zahlreiche Legenden ranken sich um den mysteriösen „grauen Boten“, der Mozart den Auftrag einer Totenmesse erteilt haben soll, um Mozarts eigene Todesahnung, die sich in dem Werk niederschlägt und letztendlich den viel zu frühen Tod des knapp 35-jährigen Komponisten. Das Requiem sollte tatsächlich Mozarts letztes Werk werden, noch während der Kompositionsarbeit verstarb er.
Obwohl es somit nur zu etwa zwei Dritteln direkt aus seiner Feder stammt, zählt das Requiem zu Mozarts beliebtesten Werken. Kurz zuvor hatte Mozart seine berühmte Oper „Die Zauberflöte“ fertiggestellt und lässt auch in seinem kirchlich-liturgischen „Requiem“ immer wieder dramatisch-opernhafte Züge erkennen. Auch als Filmmusik hat die ergreifende Musik vielfach Verwendung gefunden, was sicherlich mit zu der großen Bekanntheit und Beliebtheit, auch bei etwas kirchenfernem Publikum, beiträgt.
Für die Evangelische Kantorei Oberursel ist das berühmte Werk die erste große Oratorien-Aufführung seit der Coronazeit. Seit Ostern proben rund 80 Sänger an dem vielseitigen Werk, das musikalisch an die Ausführenden teilweise hohe Anforderungen stellt. Hochdramatisch wird das letzte Gericht im „Dies irae“ dargestellt, abenteuerliche Sprünge führen geradewegs in die Tiefen der Unterwelt, lodernde Flammen, klagende Seufzer, aber auch königliche Anbetung und Momente tiefster Ruhe lässt Mozart Chor, Solisten und Orchester mit seiner fantasievollen Klangwelt gestalten.
Am Sonntag, 19. November, wird das Werk um 17 Uhr mit den Solisten Natalie Franken (Sopran), Julia Diefenbach (Alt), Jonas Boy (Tenor) und Christos Pelekanos (Bass), der Evangelischen Kantorei Oberursel sowie der Kammerphilharmonie Rhein-Main in der Christuskirche unter der Leitung der Kantorin Gunilla Pfeiffer zu hören sein.
Ergänzt wird das Programm mit einer Totensequenz von Mozarts Zeitgenossen Joseph Haydn, sowie dem „Adagio for strings“ von Samuel Barber, ein 1938 für Streichorchester komponiertes Musikstück, das 2004 von den Hörern der BBC zum „traurigsten klassischen Stück“ gewählt wurde.
!Die nummerierten Karten können im Vorverkauf in drei Kategorien zu 25, 22 oder 18 Euro in der Buchhandlung Bollinger und im Gemeindebüro der Christuskirche zu den bekannten Öffnungszeiten sowie nach den Gottesdiensten und Andachten der Christuskirche erworben werden. Am Konzerttag stehen an der Abendkasse Karten zur Verfügung.