Pflegedirektor Gerd Haselhorst geht in den Ruhestand

Oberursel (ow). „Wehmut, Anspannung, Vorfreude!“ Es sind zwiespältige Gefühle, die Pflegedirektor Gerd Haselhorst zu seinem bald anstehenden Wechsel vom Arbeitsleben in den Ruhestand äußert. Noch bis zum August ist der dann 65-Jährige in der DGD-Klinik Hohe Mark. Im Oberurseler Krankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Suchtmedizin als Krankenpfleger angefangen hat er 1984. Davor war er drei Jahre im DGD-Krankenhaus Sachsenhausen in Frankfurt sowie zur Ausbildung in den von den Velberter Diakonissen geführten Augusta Kliniken in Bochum. Insgesamt war Gerd Haselhorst somit 44 Jahre in Kliniken des Deutschen Gemeinschaftsdiakonieverbandes tätig. In der „Hohen Mark“ leitete er schon bald eine psychiatrische Station und übernahm 1998 die stellvertretende Pflegedienstleitung. Zu Beginn des Jahres 2003 übernahm er dann die pflegerische Gesamtleitung von seiner Vorgängerin Christa Assmann. Gemeinsam seit 2008 mit der Krankenhausdirektorin Anke Berger-Schmitt und seit 2018 mit dem Ärztlichen Direktor Dr. Martin Grabe leitete er als Mitglied der Klinikbetriebsleitung fast 20 Jahre lang die Geschicke der Klinik Hohe Mark verantwortlich mit.

Mit Wehmut denkt er an eine prägende, herausfordernde und erfüllte Zeit zurück. Gleich in den ersten Jahren seiner Leitung galt es, einer wirtschaftlichen Notlage zu widerstehen. Es waren damals äußere Umstände, verursacht durch die Umstrukturierung der psychiatrischen Versorgung in Hessen. Im Ergebnis versorgt die Klinik seit den 2000er-Jahren die Stadt Frankfurt akutpsychiatrisch mit und kann weiterhin auch Patienten aus ganz Deutschland behandeln. Die Bewältigung dieser Veränderungskrise gelang unter anderem auch durch eine zielstrebige Professionalisierung der Pflege und einer effektiven Umorganisation der Stationsleitung. In den vergangenen Jahren war es vor allem die Coronapandemie, welche für Haselhorst und die gesamte Mitarbeiterschaft vor sehr starke Herausforderungen stellte. Doch insgesamt war es, so der angehende Rentner, „ein tolles Arbeiten, weil die Begegnung und der Kontakt mit anderen Menschen sehr erfüllend und inspirierend waren.“ Besonders viel habe er immer wieder von den Patienten lernen können.

Angespannt bleibt Haselhorst beim Thema Personalmangel. Schon immer gab es offene Stellen in der Pflege. Aber aktuell, besonders auch durch Corona sowie zahlreiche Abgänge in den Ruhestand bedingt, hat sich diese Situation zugespitzt. Seinem Nachfolger Wolfram Köny, auch schon seit langem in der „Hohen Mark“ tätig, wünscht er vor allem eines: „Neue engagierte und motivierte Pflegekräfte, die ihre Arbeit werteorientiert und sinnstiftend in multiprofessionelle Stationsteams mit modernen, vielfältigen Behandlungskonzepten einbringen möchten.“ Überhaupt war es Haselhorst schon immer ein Herzensanliegen, sein Personal für die anspruchsvolle Beziehungsarbeit der psychiatrischen und psychotherapeutischen Pflege zu rüsten und ständig fortzubilden. Damit hat die Profession der Pflege auch einen maßgeblichen Anteil daran, dass die Klinik Hohe Mark 2021 als „Great Place to Work“ und einer der besten Arbeitgeber Deutschlands ausgezeichnet wurde.

Doch in allem überwiegt die Vorfreude auf einen neuen Lebensabschnitt. Es ist die Ruhe und Stille, die er suchen will. Dabei möchte der scheidende Pflegdirektor nicht ausschließen, dass aus dieser inneren Einkehr neue Aufgaben und Herausforderungen erwachsen können.  Doch unabhängig davon freut sich der Oberurseler auch auf mehr Zeit für sein Hobby, dem Wandern mit seiner Frau Hedda, und für seine Familie.

Krankenhausdirektorin Anke Berger-Schmitt verabschiedet Gerd Haselhor st im Rahmen einer Feierstunde. Foto: Klinik Hohe Mark



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