Politik und Wohnrauminitiative treten in konstruktiven Dialog

Oberursel (ow). Für vergangenen Freitag hatten OBG, FDP und Klimaliste zu einem Dialog in die Stadthalle öffentlich eingeladen. Zur „Initiative Wohnraum Oberursel“, die mehrfach in Zeitungsanzeigen und auf Litfaß-Säulen in Zusammenhang mit dem geplanten Neubaugebiet an der Mutter-Teresa-Straße auf sich aufmerksam gemacht hatte, wurde der Kontakt gesucht. Da auf den Veröffentlichungen keine Ansprechpartner benannt wurden, erfolgte die Einladung auch über eine Zeitungsanzeige und E-Mail-Adressen.

Politisch Verantwortliche und engagierte Bürger kamen zusammen, um die Weichen für die Schaffung bezahlbaren Wohnraums in Oberursel zu stellen. Zum ersten Mal trat die „Initiative Wohnraum Oberursel“ öffentlich in Erscheinung, die nach eigenen Angaben rund 60 Unterstützer in ihren Reihen nennt. Als Ziele wurden unter anderem die Suche nach Grundstücken und das Einwerben von Finanzierungsmitteln von ihren beiden Sprechern Nasser Djafari und Thomas Fiehler benannt. Diese sind in Oberursel auch als Verantwortliche der im Stadtparlament vertretenen Unabhängigen Liste Oberursel (ULO) bekannt.

Bezahlbarer Wohnraum

Die in drei Themenkomplexe – bezahlbarer Wohnraum, Engagement und Umsetzung – untergliederte Diskussion wurde von Klaus Winkler (Firma Sumbiosis) zielorientiert geführt. Andreas Bernhardt (OBG), Katja Adler (FDP), Claudia von Eisenhart Rothe (Klimaliste) und die Vertreter der Initiative diskutierten konstruktiv trotz unterschiedlicher politischer Überzeugungen. Es einte alle das Ziel, den bezahlbaren Wohnraum in Oberursel zu ermöglichen.

„Ich habe mich gefreut, dass die Initiative jetzt für uns auch Gesichter hat, auch wenn an einigen Gesprächsinhalten für mich offenblieb, ob wenn von „wir“ seitens der Vertreter der Initiative die Rede war, die ULO, ein Bauträger an der Mutter-Teresa-Straße oder die Initiative Wohnraum Oberursel gemeint war“, erklärte Bernhardt, Fraktionsvorsitzender OBG – Freie Wähler. Ähnlich sieht es Adler: „Eine Frage wurde für mich jedoch nicht beantwortet: Warum bedient sich die ULO einer Initiative, wo sie doch in der Stadtverordnetenversammlung sitzt, mit jeder ihr gegebenen Möglichkeit, Anträge zu stellen?“

In einem voll besetzten Saal mit rund 35 Anwesenden entfaltete sich eine strukturierte und äußerst konstruktive Diskussion, in der jeder zu Wort kam. Auf einem zu Beginn dafür bereit gestelltem Flipchart konnte jeder Anwesende Dinge schreiben, die ihm in Bezug auf Wohnraum in Oberursel wichtig sind.

Es herrschte Einigkeit darüber, dass eine strukturierte Erfassung von Leerständen und die Identifizierung bereits bebauter Flächen konkrete Ansatzpunkte sein können, um das Thema des bezahlbaren Wohnraums zielgerichteter anzugehen. Ein solches Kataster könne eine fundierte Grundlage für zukünftige und zielführende Diskussionen schaffen. Auch eng verbundene Themen, wie beispielsweise Infrastruktur, auslaufende Sozialmietbindungen, Auswirkungen von Baumaßnahmen auf das Klima, Betriebswohnungen und deutlich steigende Mietnebenkosten seien weitere diskussionswürdige Themenbereiche in diesem Zusammenhang. Transparenz sei für die Einladenden allerdings Voraussetzung. Deutlich wurde das Bedürfnis, gemeinsame Interessen in den Vordergrund zu stellen und die Bevölkerung zu motivieren, einen aktiven Beitrag zur Lösung der Wohnraumfrage zu leisten.

„Ich habe heute gespürt, dass alle Anwesenden den Wohnungssuchenden helfen möchten, in Oberursel eine Wohnung zu finden. Die Wege dorthin sind zwar noch unterschiedlich, aber ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen werden den Leerstand zu erfassen und damit viele Wohnungen in den Markt zu bringen“, sagte von Eisenhart Rothe.

Die Vertreter von OBG, FDP und Klimaliste kündigten entsprechende parlamentarische Initiativen im Nachgang an. Hierzu wolle man auch den Kontakt zu den anderen Fraktionen suchen, die Großteils auch anwesend waren und sich einbrachten.



X