SPD-Fraktion setzt sich weiter für den Hort in Stierstadt ein

Oberursel (ow). Die Stadtverordnetenversammlung hat in der letzten Sitzung des Jahres 2022 einen Änderungsantrag der SPD-Fraktion zum Haushalt 2023, der die uneingeschränkte Weiterarbeit des städtischen Horts an der Inegrierten Gesamtschule (IGS) Stierstadt beinhaltete, ohne Aussprache abgelehnt.

Aus Sicht der SPD spricht für den Erhalt des Horts die stabilisierende Wirkung für die dort betreuten Zehn- bis 14-Jährigen, die aus dem gesamten Stadtgebiet und Nachbargemeinden kommen dürfen. „Wir wenden uns entschieden gegen jede Streichung von städtischen Jugendfördergeldern. Corona hat Kinder und Jugendliche in allen Persönlichkeitsbereichen beeinträchtigt, diese Defizite müssen noch über Jahre kompensiert werden“, erläutert die SPD-Fraktionsvorsitzende Elenor Pospiech. „Dazu haben wir in der Beratungszeit des städtischen Haushalts Einsparvorschläge eingebracht, etwa das Verschieben der Planung für den Durchstich der Nassauer Straße, und Einnahmeposten wie eine Ein-Euro-Tourismusabgabe pro Übernachtung vorgelegt, die von CDU und Grünen verworfen wurden.“

Der Hort im Pavillon der IGS sei auf Initiative der Stadt entstanden, die den Internationalen Bund (IB) mit dem Betrieb beauftragt habe. An fünf Schultagen träfen sich dort Kinder und Jugendliche zu festen Öffnungszeiten zwischen 13 und 17 Uhr. Es werde gemeinsam Mittag gegessen und Hausaufgaben würden gemacht, der IB biete Lernunterstützung an und setze Impulse für aktive Freizeitgestaltung unter anderem auch in den Ferien. Der Hort werde geführt als sozialpädagogische Einrichtung unter anderem mit Lernhilfe, und sei eingerichtet für Kinder und Jugendliche in schwierigen Familiensituationen, darunter von alleinerziehenden Müttern, aus Familien mit Migrationshintergrund, durch Flucht traumatisierte und psychisch belastete Kinder, so Pospiech. „Der Hort stellt einen Ort für ein vorurteilfreies und friedliches Zusammenleben sowie für eine gelungene Integration von Kindern und Jugendlichen aus unterschiedlichen Herkunftsländern dar“, ergänzt stellvertretender Fraktionschef Sebastian Imhof, der für die SPD im Sozial-, Bildungs- und Kulturausschuss sitzt.

Wichtige Aspekte der pädagogischen Arbeit für die Kinder und Jugendlichen seien Stärkung des Selbstwertgefühls, Vermittlung von Handlungsfähigkeit auch bei Konflikten, Förderung von Gruppenprozessen, Begleitung bei Entwicklungsprozessen, Unterstützung in schwierigen und krisenhaften Situationen, Selbstbestimmung, Mitbestimmung, Ermöglichung positiver Erlebnisse und das Meistern von Herausforderungen. Nicht nachvollziehbar sei „die von CDU und Grünen verbreitete Ansicht, dass es gerecht sei, den Stierstädter Hort zu schließen, weil es an anderen Schulen auch keine Finanzierung für solche städtischen Einrichtungen gebe“. Das Gegenteil sei richtig. „Wegen des hohen Interesses am städtischen Hort in Stierstadt mit doppelt so vielen Anmeldezahlen wie vorhandenen Plätzen sehen wir eher die städtische Herausforderung, an anderen Stellen in Oberursel gleichartige Jugendeinrichtungen zu schaffen. Jetzt muss der einzige hervorragend funktionierende Hort seiner Art in Oberursel über die Sommerferien 2023 hinaus weiterbestehen. Die dort in der Regie des IB sozialisierten und stabilisierten Jugendlichen schaffen Schulabschlüsse und der Hort ist damit ein Erfolgsmodell“, ist Imhof überzeugt.



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