Oberursel (ow). Das Verbot aus Rom von Segensfeiern für homosexuelle Paare hat bei vielen Menschen Wut und Trauer ausgelöst. Die Mitglieder des Pfarrgemeinderats der Pfarrei St. Ursula sind empört und fassungslos über die Stellungnahme der römischen Kongregation für Glaubenslehre zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare.
In einer Stellungnahme verweist der Pfarrgemeinderat auf die Vision der Pfarrei St. Ursula, in der es heißt: „Wir glauben, dass jeder Mensch, so wie er ist, von Gott geliebt ist. Wir sind überzeugt, dass jeder Mensch auf seine Weise von Gott berufen ist.“ So habe der Pfarrgemeinderat es formuliert, und dies schließe auch die Sexualität des Menschen mit ein. Der Segen bringe Gottes Liebe zu jedem Menschen zum Ausdruck und seinen Auftrag, zum Guten da zu sein. „Ausdrücklich heißen wir Menschen, gleich welcher sexueller Prägung, die sich von der Liebe Gottes tragen lassen wollen, in unserer Pfarrei willkommen“, ist in der Stellungnahme von St. Ursula zu lesen. „Wir wünschen ihnen, dass sie Gottes Segen in ihrem Leben für sich spüren können.“ Schließlich distanziert sich der Pfarrgemeinderat von St. Ursula offen und mit ungewöhnlicher Schärfe von der römischen Kongregation für Glaubenslehre: „Ein Verbot, die liebende Beziehung von zwei Menschen zu segnen, können wir nicht nachvollziehen und werden es auch nicht mittragen.“