Süßes und Musik aus Liebe zur Weihnacht

Ihre Liebe für die Oberurseler Weihnacht drücken die Mitglieder von G.L.O.W. durch selbsthergestellte oder verfeinerte Spezialitäten und mit Musik aus. Foto: fch

Oberursel (fch). Am zweiten Adventswochenende verwandelt sich der historische Ortskern in Stierstadt mithilfe zahlreicher Buden in einen romantisch beleuchteten Adventsmarkt. Er war erneut zwei Tage lang der beliebte Treffpunkt für Bürger aller Generationen.

Dies zeigte sich bereits kurz nach der Eröffnung des 26. Adventsmarkts durch Mirko Becker, dem Vorsitzenden des Vereinsrings Stierstadt. Es herrschte dichtes Gedränge auf dem Kopfsteinpflaster-Areal zwischen St.-Sebastians-Kirche, der großen alten Linde auf dem Heinrich-Geibel-Platz und dem Kapellchen. Nach zwei Jahren Pause nutzten die Stierstädter, Oberurseler und Besucher aus der Region die Gelegenheit, gemeinsam mit Familie, Freunden und Nachbarn inmitten des romantischen Fachwerkambientes zu feiern und fröhlich zu sein. Die Teams in den mehr als 30 mit Lichterketten geschmückten Buden und Ständen hatten viel zu tun, um die Wünsche der Besucher zu erfüllen.

Beliebt ist der Adventsmarkt bei den Bürgern vor allem deshalb, weil „hier fast alle Stände von Ortsansässigen oder Vereinen betrieben werden und es kaum kommerzielle Stände gibt“, informierte Becker. Er selbst stand an der großen gusseisernen Pfanne und briet knusprige Schupfnudeln aus leckerem Kartoffelteig. Die konnten sich Liebhaber mit Sauerkraut und Fleischkäse oder Joghurt- Schmand-Soße mit Kräutern und Knoblauch schmecken lassen. Die kulinarische Bandbreite war wie immer in Stierstadt groß. Zu den Klassikern gehörten unter anderem am Stand von Josef Göbel Wildsau Pulled Pork und Wildbratwurst im Brötchen, Brat- und Rindswürste sowie Spießbraten mit Zwiebeln.

Mit dabei waren Mitglieder des holländischen Partnerschaftvereins aus Ursem. Sie offerierten mit ihren Stierstädter Freunden Matjesbrötchen, verschiedene Käsesorten und die Rinderfleischbällchen „Bitterballen“. Angestoßen wurde auf die Partnerschaft zwischen den beiden Städten mit Jever- und Amstel-Bieren oder dem Wacholderschnaps Genever. An anderen Ständen gab es Süßes, Exotisches oder Deftiges. Die Besucher wärmten sich von „innen“ mit heißen Getränken wie Kinderpunsch, Winzerglühweinen und schwedischem Glögg. Der skandinavische Glühwein aus Rotwein und Korn oder Wodka und Gewürzen wie Zimt, Kardamom, Ingwer und Nelken hat viele Liebhaber im Hochtau- nuskreis. Wer Heidelbeerglühwein liebt, der war bei Felix Braun und Sören Schröder richtig. Die beiden Kicker vom FV Stierstadt hatten zudem für ihre Fans jede Menge Artikel wie Schlüsselanhänger, Tassen und Kappen mit Logo im Angebot.

Gleich gegenüber lockte einer von vier neuen Ständen die Besucher in Scharen an. Kein Wunder, handelte sich doch bei G.L.O.W. um nichts weniger als die „Gemeinschaft der Liebe für die Oberurseler Weihnacht“. Diese Liebe drückten die Mitglieder und Standbetreiber Mandana und Sebastian Bahrinipour, Barbara und Mike Führing, Sabine Möller, Tanja Scherer, Christin Zinaleske sowie Lena und Jan Schilling mit selbsthergestellten oder verfeinerten Spezialitäten aus. Im Angebot hatten sie Weihnachtspopcorn, selbstgebrannte Mandeln, vegane Süßigkeiten, Feuerzangenbowle und Bio-Kakao mit einer bunten Mini-Marshmallows-Haube. Ergänzt wurde das kulinarische Angebot mit Selbstgebasteltem. Doch das Alleinstellungsmerkmal war Musik – nicht aus der Retorte, sondern live von Sebastian Bahrinipour auf seiner Blockflöte gespielt. „Sebastian hat bereits als Kind auf dem Weihnachtsmarkt geflötet und immer gut Geld verdient“, verrieten Tanja Scherer und Sabine Möller. Am Samstag spielte der Flötist für einen Besucher, der Geburtstag hatte, „Happy Birthday“ und machte ihm damit ein schönes Geschenk.

Wer noch etwas Schickes für andere oder sich selbst suchte, wurde an verschiedenen Ständen fündig. Einer davon war die Hütte der Kenia Kinder Hilfe. Getreu dem Slogan „Korb statt Plastik“ gab es bei Gabi Wietschorke, Mathilde Krücke und Kerstin Fröhlich Tücher und Stoffbeutel mit afrikanischen Motiven, Taschen, Körbe, Holzfiguren Kochlöffel, Salatbestecke, Wollsocken und von Waisenkindern gebastelte Weihnachtskarten. Durch die Hilfe von Spendern und Paten haben derzeit 35 Kinder von drei bis 18 Jahren in Waisenhäusern ein neues Zuhause gefunden. Weitere werden im eigenen Kindergarten, der Landwirtschaft oder der Schneiderschule auf die Schule oder ein eigenständiges Leben vorbereitet. Für weihnachtliche Klänge in der Kirche sorgten die Musiker des Blasorchesters des TV Stierstadt und die gemischte Musikgruppe „Voice 10“, die ihren Erlös der Kenia Kinder Hilfe spendete.

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