Oberursel (fch). „Ich habe hier in Oberursel mein Zuhause gefunden und freue mich, die Stadt und ihre Vereine repräsentieren zu dürfen“, sagte die frischgekrönte Brunnenkönigin Felicitas I. Das bestätigte auch Brunnenmeister Steff in seiner Antrittsrede und fügte hinzu: „Obwohl wir im gleichen Krankenhaus geboren wurden, haben wir uns erst in Orschel kennengelernt.“
„In Oberursel geht es nicht darum, woher man kommt, sondern wie man sich einbringt“, sagte Bürgermeisterin Antje Runge. Und überreichte an den neuen Brunnenmeister Steff eine Oberursel-Tasse mit starken Bohnen und an die neue Brunnenkönigin Felicitas I. die Brunnenköniginnenkette. Die wird eigens für die Repräsentantin der Stadt wie auch der Brunnenköniginnenring angefertigt. Der Anhänger der Kette zeigt das alte Rathaus. Doch bevor es soweit war und die beiden aus Oberbayern stammenden Orscheler die Glückwünsche ihrer Vorgänger, der zehn Gast-Hoheiten und Begleitungen, zahlreicher ehemaliger Brunnenpaare, von Vereinsvertretern, Familie, Freunden, Bekannten und den Besuchern im vollbesetzten Saal des Frohsinn-Vereinsheims entgegennehmen konnten, hatten alle ein Wechselbad an Gefühlen durchlebt.
Organisiert hatte das Programm der Inthronisation Carolyn Görge-Wilkinson, die Schriftführerin des Vereinsrings Oberursel. Sie war 2014 als Brunnenkönigin Carolyn II. in Amt und Würden und trainiert heute die Tanzgarde des Karnevalvereins „Frohsinn“. Für die Inthronisation des Brunnenpaars 2023 hatte sie ein kurzweiliges Programm mit vielen Musik-, Tanz- und Wortbeiträgen zusammengestellt, das von Thomas Poppitz moderiert wurde.
Begrüßt wurde eine Reihe von Ehrengästen, zu denen auch Landrat Ulrich Krebs und Dieter Otto, Filialleiter der Frankfurter Volksbank in Oberursel, gehörten, von Vereinsring-Vorsitzendem (VR) Ludwig Reuscher. Der gebürtige Rheinländer ist seit vier Jahrzenten in Orschel zu Hause und betonte, dass die Stadt für ihre Vereins- und Veranstaltungskultur bekannt sei. Die stellvertretende Vorsitzende des Vereinsrings Oberursel, Christine Förder, dankte dem „Frohsinn“ für den Saal als Veranstaltungsort, obwohl „wir gerne wieder in die ‚gudd Stubb‘ (Stadthalle) gegangen wären. Flexibiltät war das Wort und die Herausforderung für euer Amt“, bescheinigte sie dem scheidenden Brunnenpaar.
Brunnenkönigin Verena I. und Brunnenmeister Andreas waren zu den Klängen von Chris de Burghs Pop-Ballade „Lady In Red“, passend zur Farbe von Verenas Robe, in den Saal eingezogen. Beim Rückblick auf ihre dreijährige Amtszeit mit 952 Tagen und 192 Auftritten als 42. Brunnenkönigin und Brunnenmeister, hatten Tochter und Vater Schmidt mit ihren Gefühlen zu kämpfen und vergossen Tränen. „Wir haben es als großes Geschenk empfunden, die Oberurseler Vereinsgeschichte mitzuschreiben, unsere Stadt und die Vereine zu repräsentieren, und danken dem Vereinsring für sein Vertrauen in uns“, sagte Verena I. „Die gemeinsame Zeit, die wir erlebt haben und erleben, kann uns keiner nehmen“, betonte Brunnenmeister Andreas. Die beiden dankten ihrer Familie, ihren Freunden und Sponsoren für ihrer Unterstützung. Zum Abschied schenkte Verena I. ihrem Brunnenmeister ein Fotoalbum mit Fotos der vergangenen drei Jahre. Brunnenmeister Andreas schenkte seiner Tochter den Plüsch-Frosch der Büdinger Froschkönigin Jule I.
Beim Abschiedstanz der 42. Oberurseler Brunnenkönigin ließ sich Brunnenmeister Andreas, der bekannte, „kein großer Tänzer zu sein“, von Kevin I., dem Goldsteiner Rosenkönig 2022/2023, vertreten. Obwohl sie keine große Rednerin sei, ließ es sich die 62. Sachsenhäuser Brunnenkönigin Gabriele I. (2019-2023) nicht nehmen, die Abschiedsrede für das Oberurseler Brunnenpaar, das inzwischen zu ihren Freunden gehört, zu halten. Und sie verabschiedete die beiden mit Blick auf viele gemeinsame Erlebnisse aus der „Wochenendfamilie“ der aktiven Hoheiten. Danach hieß Isabel I., Brunnenkönigin 2005, das Duo in der kontinuierlich größer werdenden Gruppe der Ehemaligen willkommen. Diese seien über die WhatsApp-Gruppe „Queenis“ vernetzt.
Nachdem Brunnenmeisterschürze, Krone, Zepter, Ring und Schärpe die Träger gewechselt hatten, gehörte die Bühne mit zahlreichen amtierenden und ehemaligen Hoheiten, dem neuen Brunnenpaar. Es zeigte seine tänzerischen Qualitäten mit einem von Peter Bohländer choreografierten Tanz zur Melodie von „Die Schöne und das Biest“, dem erfolgreichsten Disney-Musical aller Zeiten. Für Stimmung im Saal sorgten bei der Feier unter anderem das Ensemble „Voice:Ten & Friends“ mit einem Medley aus der „Orschelrette – Im weißen Bembel am Maasgrundsee“, die Midi- und Maxi-Garde des „Frohsinn“, die „Jersey Boys“ und die „Frohsinn“-Brassband. Zwischen den Auftritten erinnerte Moderator Poppitz in seiner „Froschkönig-Rede“ an ehemalige Hoheiten und Höhepunkte der Brunnenfeste.