Oberursel (js). In der Anlaufphase auf die Zielgerade der Saison scheint der amtierende Handball-Hessenmeister wieder in die Spur zu finden. Beim 34:25-Erfolg in heimischer Halle gegen die HSG Hoof/Sand/Wolfhagen hat die TSG Oberursel wieder das Gesicht gezeigt, das der strenge Coach Paul Günther in jedem Spiel von seinen Damen erwartet. Einsatzwille, Dominanz, Cleverness und eine Portion Abgeklärtheit. Tempospiel eben und trotzdem Biss in der Abwehr, sieben Zeitstrafen gegen die Heimmannschaft zeugen von bedingungslosem körperlichen Einsatz gegen eine Mannschaft, die zumindest bis zur Halbzeit (15:12 für Oberursel) ordentlich mithielt beim Spitzenreiter der Oberliga Hessen. Positives Fazit im Oberurseler Handballkosmos: Die Flaute ist vorbei, es geht wieder voran.
Nur eine kurze Phase gab es in dieser Partie, die es in einem Spiel gegen die Top-Teams so nicht geben darf. Gegen die Dreier-Spielgemeinschaft aus Nordhessen waren das die zehn Minuten zwischen der 18. und 28. Minute der ersten Halbzeit, als ein komfortabler Sieben-Tore-Vorsprung leichtfertig aus der Hand gegeben wurde. Mit einem starken Beginn nach der Pause konnte das wettgemacht werden, beim 20:14 waren die Verhältnisse wieder klarer, der Vorsprung konnte dann kontinuierlich sogar noch ausgebaut werden, betrug zeitweise sogar elf Tore. Auf seinen Routine-Block mit Nadine Okrusch, Viktoria Heilmann und Berit Mies (je 7 Tore) konnte sich Coach Günther verlassen, eine starke Partie spielten auch Lisa Greb (3) und Selina Walde (1) vor allem in der Abwehr, die runderneuerte Qualität zeigte sich in allen Mannschaftsteilen.
An der Spitze der Oberliga hat sich das zuvor dichte Feld ein wenig gelüftet, ein Trio dürfte nach dem derzeitigen Stand der Dinge die Meisterschaft unter sich ausmachen. Dazu gehören die TSGO und der punktgleiche erste Verfolger HSG Lumdatal, mit nur einem Punkt Abstand folgt die TuS Kriftel. Im direkten Vergleich mit dem Aufsteiger aus Lumdatal liegt Oberursel mit einem Tor vorne, nach dem 33:25 in eigener Halle wurde das Rückspiel mit 25:32 verloren. Gegen Kriftel steht das Rückspiel am 21. März noch aus, das Hinspiel hatte Oberursel 31:27 gewonnen. Kaum leichter werden dürfte es am Sonntag bei der „Reserve“ des Erstligisten Bensheim/Auerbach, die mit jungen Talenten auf dem Sprung in höhere Sphären immer für Überraschungen gut ist.
Den Sieg zu Hause gegen Hoof/Sand/Wolfhagen feierten Alicia Zeiler, Suna Elden (Tor), Katharina Löbrich (4/1), Lisa Greb (3), Sasha-Marie Müller (2), Selina Walde (1), Caroline Stahl (1), Elfi von der Wehl-Ohrdorf (1), Anne Sailler (1), Viktoria Heilmann, Berit Mies, Nadine Okrusch (je 7) und Adrienn Noemi Zsigmond.